Der Soßenpate von Saupsdorf

Seine Barbecue-Soßen ohne Sirup, nur mit Tomaten, Paprika und natürlich Chili, sind der Renner bei Grillpartys. Und nun könnte noch eine dazukommen. Eine scharfe Soße mit Orangen und Mango. An der experimentiert Oliver Lange, der sich selbst der Soßenpate nennt, derzeit. Seine Oma Heidrun Löser durfte schon mit im Topf rühren und vorkosten. Zu scharf und zu viel Orange, so ihr Urteil.
Deshalb tüftelt der Saupsdorfer weiter an der Zusammensetzung, und die Oma bringt ihre Kochkünste und Erfahrungen ein. Ein unschlagbares Team. Beide wissen: Die Zusammensetzung der Soßen muss perfekt sein, wenn sie den Geschmacksnerv der Kunden treffen soll. „Und da gehört auch dazu, dass ich mir jedes Jahr etwas Neues einfallen lassen muss“, sagt er. In diesem Jahr ist es die Orange-Mango-Variante. Im vergangenen Jahr waren es die Aroniabeeren. Und ihm kam auch die Idee, einen speziellen Osterüberraschungskorb zusammenzustellen. Angebote für Firmen, individuelle Etiketten, all das gehört bei ihm zum Marketing, wobei er auch mit Profis zusammenarbeitet. Für den Jungunternehmer steht fest: Alles hat seinen Preis.
„Unter Wert verkaufen, das geht nicht. Und der Trend zeigt, die Leute sind bereit, mehr Geld auszugeben, wenn es um natürliche Produkte geht und sie wissen, wo die Zutaten herkommen“, sagt der Soßenpate. Das steht bei ihm im Vordergrund. Außer bei den Orangen und den Mangos kommen die Zutaten aus eigenem Anbau. Gleich hinter dem Haus stehen ein paar Gewächshäuser. Dort gedeiht sozusagen das „Gold“ des Soßenpaten, die Habanero als wichtigster Grundstoff seiner Soßen. Er habe viele Chili-Sorten ausprobiert. Schließlich setzte er auf die Habanero, die ist nicht nur scharf, sondern auch gesund und wirke sich positiv auf Körper und Geist aus. Deren Inhaltsstoffe fördern vor allem auch die Durchblutung.
Um die passenden Soßen zu kreieren, reicht dann ein weiterer Streifzug durch den Garten. Dort stehen Apfel- und Pflaumenbäume. Und in wenigen Tagen werden Zucchini, Gurken, Tomaten und Paprika angepflanzt. Inzwischen reichen jedoch die heimischen Flächen nicht mehr aus. Oliver Lange kann ein weiteres großes Gewächshaus in Oberottendorf für den Anbau seiner Habaneros nutzen. Nicht zuletzt auch, um die notwendigen Grundstoffe für seine Soßen in größerer Menge anbauen zu können. Denn die Nachfrage wächst, vor allem auch, weil die Soßen vielseitig einsetzbar sind, zum Würzen, zum Marinieren, zum Dippen, zum Grillen.
Dass sich seine Produkte herumgesprochen haben, führt der Saupsdorfer vor allem auch darauf zurück, dass er auf vielen Märkten und Messen vertreten ist. „Die Kunden können meine Soßen probieren. Ihr Urteil ist mir wichtig. Denn aus Kritiken kann ich lernen und auch immer wieder etwas verbessern oder ändern“, sagt er. Ihm gehe es darum, auch eine Art Aufklärung zu leisten. Denn oft sei es noch so, dass Leute nicht essen, was sie nicht kennen. Deshalb bietet er zum Beispiel drei Varianten an, je nach Geschmacksnerv seiner Kunden. Und auf deren Wünsche reagiert er ebenfalls. So gibt es mittlerweile einen Chilischnaps und mit Omas Sahne-Likör die lieblichere Variante, bei der nach dem ersten Schluck ein leichtes Kribbeln auf der Zunge entstehen soll. Noch betreibt Oliver Lange sein Geschäft im Nebenerwerb. Er könne sich vorstellen, dass ein Haupterwerb daraus wird. Die Unterstützung der Familie hat er. Seine Produkte verkauft er über das Internet sowie in einigen ausgewählten Geschäften und Gaststätten der Region wie auch in Nachbarkreisen.