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Der Straßenbau in Strehla geht voran

Bis zum 4. September soll auf einem Teilstück der Bundesstraße 182 eine neue Asphaltdecke drauf. Wie sieht es derzeit aus?

Von Jörg Richter
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Bis hierhin und nicht weiter. Die B 182 ist von der Hauptstraße bis zum Schloss gesperrt.
Bis hierhin und nicht weiter. Die B 182 ist von der Hauptstraße bis zum Schloss gesperrt. © Jörg Richter

Strehla. An der Leckwitzer Straße steht eine Frau an ihrem Hoftor. Aller paar Minuten wiederholt sich vor ihren Augen das gleiche Schauspiel. Autos fahren in die Straße an der Oberschule hinein, um wenig später wieder umzudrehen. Die meisten der Falschfahrer haben ortsfremde Autokennzeichen. Freundlicherweise gibt die Frau ihnen Winkzeichen, dass sie wieder umdrehen sollen. Doch die Autofahrer, ob Mann oder Frau, wollen ihre eigenen Erfahrungen machen. Das Ergebnis ist das Gleiche, als wenn sie sofort reagiert hätten: Sie kommen zurück. 

Hier und an zig anderen Strehlaer Straßen stehen Sackgassen-Schilder. Wer sie beachtet und sich dabei nicht von seinem Navi ablenken lässt, kommt gut durch Strehla. Denn die TS Bau GmbH aus Glaubitz saniert seit einer Woche im Auftrag des Freistaates Sachsen die Bundesstraße 182, angefangen vom Garten- und Landschaftsbau Pestel auf der Torgauer Straße, durch das Nadelöhr am Rathaus, die Hauptstraße hinunter bis zum Abzweig Fischergasse. Bis zum 4. September soll alles fertig sein.

"Es sieht gut aus, dass wir es bis dahin schaffen. Wir liegen mehr als gut im Zeitplan", heißt es aus der Glaubitzer Niederlassung von TS Bau. Allerdings gibt die Firma auch zu bedenken, dass gerade Straßenbauer sehr vom Wetter, der Technik und den Asphalt-Zulieferern abhängig sind. 

Fahrkünste gefragt

Der Besuch der Straßenbaustelle in Strehla am Montagvormittag macht optimistisch. Der obere Teil der Bundesstraße ist bis zum Marktplatz abgefräst. Gegen 10 Uhr ist bereits auf einer Straßenseite bis etwa Höhe Ambiente-Hotel die Deckschicht drauf. Der Fertiger ist zurück zum Gartenbau Pestel gefahren und fängt die zweite Spur an, zu asphaltieren. Wenn die Einbaugeschwindigkeit so weiter geht, dürfte die Asphaltdecke bis Dienstag fertig sein. Allerdings wird Vieles von den Fahrkünsten der Lkw-Fahrer abhängen, die mit ihren Aufliegern rückwärts die schmale Julius-Scharre-Straße fahren müssen. Und dann auch noch in der relativ scharfen Kurve an der Schlosszufahrt. 

Ein Anwohner der Scharre-Straße ist von der bisherigen Arbeit der Glaubitzer Straßenbauer begeistert. "Sie sind flott unterwegs", sagt er. Dass er momentan nur zu Fuß auf sein Grundstück gelangt, stört ihn nicht. "Die 14 Tage muss man eben mal aushalten." Das sei wichtig, denn die Bundesstraße 182 habe besonders an der engen, rechtwinkligen Kurve am Rathaus gelitten. Seit den Neunzigern sei dort nichts getan worden. 

Auf der Leckwitzer Straße staut sich derweil der Verkehr. Diesmal aber nicht wegen Falschfahrern. Ein Lkw mit Asphalt wartet darauf, rückwärts in die Baustelle reinfahren zu können. Zwei Fahrzeuge einer Bautzener Firmen bringen weitere Straßen-Barrieren. Und dann kommt auch noch ein gelbes Postauto angefahren. Auch die Postfrau nimmt die Situation gelassen, obwohl wegen der Baustelle mancher Weg länger ist. "Wir von der Deutsche Post sind baustellenerprobt", sagt sie lächelnd. "Das kriegen wir schon hin." 

Die Stadtverwaltung hat den Strehlaer Tierpark vorsorglich für zwei Tage geschlossen.
Die Stadtverwaltung hat den Strehlaer Tierpark vorsorglich für zwei Tage geschlossen. © Jörg Richter

Am Wochenende soll die ganze Leckwitzer Straße voller parkender Autos gestanden haben, erzählt eine Anwohnerin. So groß sei der Andrang am Eiscafé Müller am Schloss gewesen. Hier ist am Montag und Dienstag Ruhetag. Nicht wegen der Baustelle. Dagegen hat die Stadtverwaltung Strehla den benachbarten Tierpark wegen der Straßenbaumaßnahme vorsorglich für den 24. und 25. August geschlossen. 

Wie die TS Bau GmbH betont, gilt für die Baustrecke entlang der B 182 bis zum 4. September eine Vollsperrung. Am Freitag und Montag durften sogar Linienbusse nicht an der Oberschule entlangfahren. Ab Dienstag haben sie auf der Leckwitzer Straße und auf der Torgauer Straße stadtauswärts wieder freie Fahrt. Aber nur sie. Für alle anderen Kraftfahrer gilt die Vollsperrung.     

Bis Freitag müssen sich die Verkehrsteilnehmer, die auf der B 182 nach Torgau wollen, auf eine weitere Einschränkung einstellen. Die Ortsdurchfahrt in Mehderitzsch (zwischen Belgern und Torgau) ist bis zum 28. August voll gesperrt. Die offizielle Umleitung ist dieselbe wie für die Vollsperrung in Strehla. Sie führt über die Elbbrücke bei Mühlberg, über Nieska, Lichtensee und Zeithain bis Riesa.