Von Ute Himmer
Bei jeder Veranstaltung mit ihren Senioren ist sie auf eine Gaststätte angewiesen, erzählt die Vorsitzende der Volkssolidarität Friedrichswalde-Ottendorf, Monika Grahl. „Das geht mir schon lange gegen den Strich“, sagt sie.
Neidvolle Blicke zu Nachbarn
Aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Standen Veranstaltungen an, blickten die rund 100 Mitglieder der Volkssolidarität ein wenig neidisch in andere Ortsteile ihrer Gemeinde Bahretal. „Dort haben die Vereine meist ein Domizil, wo sie sich treffen können“, sagt Grahl. Die Leidenszeit der Friedrichswalde-Ottendorfer soll nun aber Ende Mai nächsten Jahres vorbei sein.
Denn Monika Grahl ist eine Lösungsmöglichkeit eingefallen. „In dem Ottendorfer Haus, wo auch der Kindergarten sowie die Kinderkrippe untergebracht sind, gibt es zwei leer stehende Wohnungen“, erzählt sie. „Daraus könnte doch etwas gemacht werden“, so Grahl weiter. Mit ihrer Idee marschierte sie zur Bürgermeisterin und fand bei der Ratschefin offene Ohren. „Wir haben lange versucht, die Wohnungen zu vermieten. Doch vergeblich“, sagt Bürgermeisterin Brigitte Kolba (Freie Wähler). „Die Räumlichkeiten zu einer Begegnungsstätte umzufunktionieren ist eine gute Alternative zum Leerstand“, sagt sie. Das sahen auch die Gemeinderäte so, zumal diese Begegnungsstätte nicht nur für die älteren Bürger gedacht ist, sondern gewissermaßen generationsübergreifend genutzt werden soll. „Da kann beispielsweise auch der Kindergarten problemlos seinen Oma- und Opa-Tag durchführen“, fügt Kolba hinzu. Aber auch für Feierlichkeiten gibt es dann eine Möglichkeit.
Die Förderbehörde befand das Projekt auch unterstützungswürdig. „Wir haben signalisiert bekommen, dass aus dem Fördertopf 10000 Euro fließen werden“, sagt die Ratschefin. Damit kann eine Wand rausgerissen werden, um aus zwei kleinen Räumen einen großen zu machen. Auch die Elektrik kann neu installiert werden, berichtet die Bürgermeisterin. „Aber andere Arbeiten wie Malern und Fußboden verlegen müssen in Eigenleistungen erledigt werden.“
Bis dahin ist jedoch noch etwas Zeit. Denn Planerin Dagmar Sievert ist gerade dabei, die notwendigen Unterlagen für den Bauantrag zu erarbeiten. „Es muss beispielsweise die Statik geprüft werden, ob sich die Räume als Versammlungsstätte eignen“, erklärt sie. Auch ein Brandschutzkonzept gilt es zu erarbeiten. Natürlich hofft sie, dass die Baugenehmigung nicht so lange auf sich warten lässt. Denn das Fördergeld muss bis Ende Mai 2008 verbaut sein.
Zusammenarbeit geprobt
Die Volkssolidaritätschefin ist optimistisch, dass dies gemeinsam gelingt. Zumal auch das Zusammenwirken von Jung und Alt schon mal erfolgreich beim Gartenmarkt Ende August geprobt wurde. „Das war seit 1994 wieder das erste richtige Fest im Ort. Wir hatten dabei den Kindergarten sowie den Jugendklub mit einbezogen“, sagt Monika Grahl. Sie ist auch stolz, dass sich schon Mitstreiter für die Arbeiten an der Begegnungsstätte gemeldet haben. Luis Dreßler vom Jugendklub kann sich gut vorstellen, dass viele bei der Gestaltung der Begegnungsstätte mit anpacken. „Wir haben zwar ein eigenes Domizil. Aber wenn wir gebraucht werden, machen wir mit.“