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Der verschollene Silberschatz in Görlitz

Die Sammlung des Museums war einst reich und groß. Im Krieg ging sie verloren. Nun wird eine neue aufgebaut. Da hilft auch der Zufall.

Von Sebastian Beutler
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Museumschef Jasper von Richthofen und Kunsthistoriker Kai Wenzel mit den geschenkten Silberbechern – der linke ist aus Anlass einer Hochzeit in Görlitz angefertigt worden.
Museumschef Jasper von Richthofen und Kunsthistoriker Kai Wenzel mit den geschenkten Silberbechern – der linke ist aus Anlass einer Hochzeit in Görlitz angefertigt worden. © Pawel Sosnowski

Eines Morgens klingelt bei Kai Wenzel das Telefon. Wenzel ist Kunsthistoriker am Görlitzer Stadtmuseum. Am anderen Ende der Leitung meldet sich Andreas Lesser aus München, den Wenzel bislang nicht kannte. Lesser kommt schnell zur Sache. Im Auktionskatalog des renommierten Dorotheum in Wien habe er zwei Silberbecher entdeckt, die aus Görlitz stammen. Ob er die ersteigern solle und der Stadt schenken darf? Wenzels Überraschung merkt man ihm noch heute an. „Praktisch aus dem Nichts kam das Angebot“, erzählt er. Und natürlich hatte Wenzel nichts dagegen. Wie von Lesser angekündigt, geschah es: Er bekam bei der Auktion den Zuschlag, erwarb die Arbeiten zweier Görlitzer Silberschmiede des 17. und 18. Jahrhunderts und sandte sie an die Neiße. Mittlerweile sind sie im Museum eingetroffen, wo sie demnächst die Silberkammer im ersten Obergeschoss des Barockhauses Neißstraße 30 ergänzen werden.

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