Von Heinz Wirrig
Beginnen wir mit dem Goldberg: Wir fahren mit dem Auto über Decin auf der Fernstraße 13 (E442) Richtung Liberec bis hinter Ceska Kamenice, wo am Ortsende Horni Kamenice (Oberkamnitz) die E442 rechts abbiegt. Dort fahren wir geradeaus weiter Richtung Chribska (Kreibitz) bis zur Sattelhöhe Krizovy buk (Kreuzbuche) mit einem Forsthaus (Kiosk) und parken dort, oder auch schon im Ort vorher: Liska (Hasel). Wer in Liska parkt, geht auf blauer Markierung das Dorf hoch, bis er „rot“ trifft, geht nach rechts und kommt so auch zum Goldberg.
Wer von der Kreuzbuche aus startet, geht nach links auf rot markiertem Weg Richtung Studenec (Kaltenberg) rund 2,5 Kilometer durch den Wald bis zur ersten großen Lichtung. Unterwegs sind, vorrangig rechts vom Weg, etwas abseits im regelmäßigem Abstand alte Verteidigungsbunker zu entdecken. Der Kreuzbuchen Bergsattel (537 Meter – der Name kommt von einem Gemeinschaftsgrab für die Opfer der Scharmützel zwischen den Österreichern und den Preußen im Jahre 1757 – der Ort wurde damals mit einem Kreuz an einer stattlichen Buche gekennzeichnet – Hinweistafel) gilt auch als Ausgangspunkt in die Naturschutzreservation Liska, wo eines der größten Vorkommen der Mondviole (Silberblatt) zu bewundern ist. Man geht erst auf „rot“, wie wir, und wo unser Weg nach links biegt, geht es gerade weiter.
Wer sich ruhig und aufmerksam verhält, entdeckt in dieser Region zwischen dem Standort der Mondviolen und dem Kaltenberg auch Gämsen, die einst hier angesiedelt wurden. An bewusster Lichtung angekommen, weist uns ein Wegweiser auch auf „rot“ auch zum Zlaty vrch (dem Goldberg) – einem Naturdenkmal von nationaler Bedeutung. Der vulkanische Kern dieses Basaltberges wurde bereits im Zeitalter des Quartär aus dem Kreidesandstein herausmodelliert. Bei der Nutzung als Steinbruch bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde dabei die innere Struktur des Bergkerns mit regelmäßig geformten Säulen freigelegt. Der Abbau erfolgte so weit, bis die Säulen eine Länge von 30 Metern aufwiesen. Jetzt wurde der weiteren Abtragung ein Ende gesetzt.
Man hatte nämlich erkannt, dass das freigelegte Naturgebilde von diesem Ausmaß sofort unter Schutz gestellt werden muss – das war 1964. Und das war richtig so! Die wunderbar „gewachsenen“ Basaltsäulen von dieser ungewöhnlichen Länge, mit dieser perfekten Struktur, lassen noch heute die Besucher erstaunen. So etwas sieht man wirklich nicht gleich wieder – sind doch die Säulen hier 2,5-mal so lang wie die am bekannten Herrenhausfelsen bei Prachen (Parchen) oberhalb von Kamenicky Senov an der E442 nach Novy bor. Die Breite der Abbauflächen beträgt fast hundert Meter und begeistert jeden Naturfreund. Eine Hinweistafel erläutert ausführlich dieses Naturwunder (auch deutsch).
Südlich, unweit des Goldberges, etwas unterhalb, befindet sich eine weitere ehemalige Abbaustelle für Basalt, es ist der Stribrny vrch (Silberberg). Hier dauerte der Abbau einige Jahre länger. Dabei war einst ein Gebilde im Basalt zu erkennen, wo die Basaltformen einer Blume (Rose) täuschend ähnlich waren. Aber durch spätere Verwitterung und illegalen Weiterabbau wurde das Blumengebilde vernichtet.
Teil 2, wird fortgesetzt