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Herr Förster, ist Sachsens Wald noch zu retten?

Dürre, Stürme und Schädlinge setzen dem Wald zu. Dieser Förster will helfen.

Von Jana Mundus
 10 Min.
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Tobias Hamm ist Förster im Revier Gelenau. Hier hat der Wald sehr gelitten.
Tobias Hamm ist Förster im Revier Gelenau. Hier hat der Wald sehr gelitten. © dpa/Hendrik Schmidt

Eine Wunde ganz ohne Blut. Aber eine mit viel Holz. Dicke und dünne Baumstämme stapeln sich am Wegesrand übereinander. Sie bilden massive Wände. Die Luft ist durchtränkt von einem Duft aus Harz und frisch geschlagenem Holz. Links und rechts erstreckt sich eine kahle Fläche. Eine Schneise mitten im Wald, durch die der Wind pfeift. Noch vor einem Jahr sah es hier im Venusberger Wald nahe Gelenau ganz anders aus. Alte Fichten überragten junge Ahorne und Buchen. Ihr schattiges Dach schützte die Laubbäume darunter vor der Sonnenhitze, sodass diese gut wachsen konnten. Doch dann, Ende September 2018, kam Fabienne. An einem Sonntagabend wütete das Sturmtief mit unerbittlicher Kraft im Erzgebirge. Eine Windhose fegte durch den Wald, entwurzelte Bäume, knickte andere ganz einfach um. „Was hier stand, war ein Stückchen Zukunft unseres Waldes“, sagt Tobias Hamm, Leiter des Forstreviers Gelenau, und etwas Trauer schwingt in seiner Stimme mit. Jetzt ist die Zukunft schon wieder Geschichte. Es wird Jahrzehnte dauern, bis diese Wunde im Herzen des Waldes verheilt ist und an dieser Stelle neue Bäume stehen. Was Hamm bei seiner Arbeit vorantreibt, ist deshalb viel mehr als eine Vision. Ein Bild davon, wie der sächsische Wald der Zukunft aussehen soll.

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