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Der Wandel der Platte

Bis 1989 wuchs Bautzens Stadtteil Gesundbrunnen rasant. Heute leben nur noch halb so viele Menschen da, es gibt viel mehr Grün – und immer noch zufriedene Erstmieter.

Von Madeleine Siegl-Mickisch
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Marion und Horst Kruschel zogen 1980 ins Bautzener Wohngebiet Gesundbrunnen. Das wuchs damals rasant, nach der Wende zogen viele Menschen aber wieder weg. Doch Kruschels bereuen es nicht, geblieben zu sein.
Marion und Horst Kruschel zogen 1980 ins Bautzener Wohngebiet Gesundbrunnen. Das wuchs damals rasant, nach der Wende zogen viele Menschen aber wieder weg. Doch Kruschels bereuen es nicht, geblieben zu sein. © Steffen Unger

Bautzen. Gleich mehrere Jubiläen rücken für Marion und Horst Kruschel näher. Sie werden beide 70, können bald Goldene Hochzeit feiern – und wohnen fast 40 Jahre in ein und derselben Wohnung in Bautzens Stadtteil Gesundbrunnen. „Am 1. Juli 1980 sind wir hier eingezogen“, erzählt Marion Kruschel. „Damals war rundherum noch Baustelle, unsere Kinder sind zwischen Betonplatten und Granitfelsen aufgewachsen.“ Bautzens felsiger Untergrund machte auch den Bauarbeitern, die in den 1970er/80er Jahren das Neubaugebiet Gesundbrunnen errichteten, zu schaffen. „Die Lieblingsbeschäftigung unserer Kinder war es, Sprengmarken zu sammeln“, erinnert sich Horst Kruschel schmunzelnd. Die kleinen bunten Überbleibsel der Sprengungen, mit denen das Gestein gelockert wurde, seien damals unter den Gesundbrunnen-Kindern wie Briefmarken getauscht worden. Tauschpartner gab es reichlich, „der Hof war immer voller Kinder“.

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