Katja Schäfer
Cunewalde. Sportlich gekleidet und mit Rucksack auf dem Rücken – so ist Karl-Heinz Naussed in Cunewalde und Umgebung bekannt. Denn einen großen Teil seiner Zeit verbringt er mit Wandern. „Was mich daran so fasziniert, das ist die Natur. Sie ist ständig in Bewegung. Auch wenn man eine Strecke zum zehnten Mal geht, sieht man wieder was Neues“, sagt der 65-Jährige.
Doch er sucht bei seinen Touren nicht nur die Stille, sondern liebt auch die Geselligkeit. Karl-Heinz Naussed führt viele der Wanderungen, die die Touristinformation Cunewalde seit zehn Jahren anbietet. Das Motto dabei lautet „Wandern mit dem Äberlausitzer Kleeblatt“. Das hat einen einfachen Grund: Unter dem Namen Äberlausitzer Kleeblatt sind vier Rundwanderungen ausgewiesen. „Es gab dann die Idee, Urlaubern und Touristen geführte Touren auf diesen Routen anzubieten“, erinnert sich Simone Bergmann, die die Touristinformation Cunewalde leitet. Die erste Wanderung startete im Juli 2005 unter Führung von Günter Weickert mit elf Teilnehmern. Mittlerweile finden die Touren zweimal monatlich statt, jeweils am ersten Donnerstag und am dritten Sonnabend. Sie sind rund 15 Kilometer lang. Außerdem gibt es seit diesem Jahr monatlich eine Schnupperwanderung über zehn Kilometer, die bei neuen Leuten die Freude am Wandern wecken soll.
Wanderfreunde aus der Region dabei
Im Durchschnitt laufen pro Tour 30 Personen mit. Insgesamt wurden bisher mehr als 5 300 Teilnehmer gezählt. Statt der Touristen, die man anfangs im Blick hatte, sind es vor allem Wanderfreunde aus der Region. „Sie genießen die Bewegung an der frischen Luft und die Kommunikation mit anderen Leuten“, sagt Simone Bergmann. Längst sind die Gruppen nicht mehr nur auf den Kleeblatt-Wegen unterwegs. „Wir beziehen die gesamte Oberlausitz mit ein. Sogar am Jeschken sind wir schon gewesen“, berichtet Karl-Heinz Naussed. In der Regel laufen zwei Wanderleiter mit. Einer geht vornweg, der andere am Ende der Gruppe. Der Kleindehsaer kann dabei auf die Unterstützung von vier Männern zählen. Außerdem gibt es zwei Serviceleute. „Sie schenken zum Beispiel im Winter an einem Rastplatz warme Getränke aus“, erklärt er. Die Touren sind auch sonst bestens organisiert. Jede Strecke wird kurz vor dem Termin noch mal abgegangen. Unterwegs erzählen die Wanderleiter ebenso etwas über die Landschaft, wie über geschichtliche Dinge entlang der Strecke. Wohl auch deshalb hatte die Tour, die im Februar dieses Jahres zum beseitigten Ort Fugau auf tschechischem Gebiet führte, den bisher höchsten Zuspruch. 99 Teilnehmer wollten die Gegend sehen und mehr dazu erfahren.
Wenn am kommenden Donnerstag die Jubiläumstour startet, besinnen sich die Wanderfreunde auf die Anfänge und laufen auf Wegen des Äberlausitzer Kleeblatts.