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Deutsche Bank punktet mit Baufinanzierungen

Traditionelles Sparen führt zu Kapitalverlust. Deshalb wird mehr gebaut und auch langsam wieder in Aktien investiert.

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Von Mario Heinke

Zittau. Die Oberlausitzer bauen wieder mehr. Das sagt die Deutsche Bank in Zittau, die eine erfreuliche Steigerung bei den Baufinanzierungen verzeichnet. Die private Immobilie gewinne als wichtiger Baustein der Altersvorsorge bei den Menschen in der Region immer mehr an Bedeutung. Zusätzlich würde die Kaufentscheidung vieler Bauherren und Immobilienkäufer durch die historisch niedrigen Zinsen befeuert, erklärt Filialleiter Michael Hahn. Deshalb konnte das Baufinanzierungsvolumen in der Zittauer Filiale um 7,1 Prozent auf 14 Millionen Euro gesteigert werden. Immer mehr Kunden folgen zudem der Beratung der Bank und nutzen die Möglichkeit, staatliche Fördermittel der Finanzierung beizumischen. Die Deutsche Bank bilanziert für das vergangene Jahr in Zittau ein Geschäftsvolumen von 159 Millionen Euro. Damit ist das Investment & FinanzCenter der Deutschen Bank in der Stadt mit 12 100 Privat- und Geschäftskunden die größte Privatbank am Ort. Das Selbstbedienungscenter sowie das Büro der Finanzberater in Löbau gehören ebenfalls zur Zittauer Filiale.

Insgesamt ist das Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Millionen gesunken. Der Rückgang komme im Wesentlichen aus dem Spar- und Girobereich, dafür ist das Geschäft mit Krediten und Depots im letzten Jahr deutlich gewachsen. Die Depotgeschäfte stiegen um 4,5 Prozent auf 71 Millionen Euro, so Hahn. Der leichte Kundenrückgang – die Filiale hat etwa 900 Kunden weniger als 2012 – erkläre sich hingegen aus Abgängen durch Wechsel zu anderen Filialen, aus Todesfällen, das Auslaufen von Krediten sowie Kontoschließungen, so Hahn.

Auch das klassische Bausparen erlebt eine Renaissance im Haus. Seit Beginn des Jahres bietet die Deutsche Bank neue Bausparprodukte mit dem niedrigsten Darlehenszins im Bausparmarkt an, erklärt Evelyn Koch von der Presseabteilung. Zudem seien die Bausparprodukte flexibler geworden und geben Zinssicherheit über die gesamte Laufzeit. So sei Bausparen auch für junge Menschen zunehmend attraktiv. Derzeit bündelt die Deutsche Bank ihre Kräfte im Geschäftsfeld Bausparen unter dem Dach der Marke BHW.

Der traditionelle Sparer hingegen musste auch 2013 nach Abzug von Inflation und Abgeltungssteuer bei niedrig verzinsten Spareinlagen Kapitalverluste hinnehmen. Nur wer den Mut hatte, rechtzeitig in den Aktienmarkt zu gehen, sei belohnt worden. Die Börsenbarometer in Europa, den USA und Japan kletterten kräftig nach oben, so die Einschätzung des Finanzexperten. Viele Kunden haben die gute Entwicklung aber verpasst, denn nur sieben Prozent der Deutschen investieren in Aktien. Die Risikoscheu halte noch an, aber die Anleger kehren vorsichtig an die Kapitalmärkte zurück, so Hahn.

Die Zuwächse beim Depotgeschäften seien ein Zeichen dafür, dass die Anleger dem Fachwissen der Bank bei der Verwaltung ihrer Papiere vertrauen.

Trotz fortschreitender Digitalisierung investiert die Deutsche Bank weiter in das Filialnetz. Auch wenn die Kunden der Bank 90 Prozent ihres einfachen Zahlungsverkehrs bereits über Online- und Mobilbanking erledigen, ist die Filiale in der näheren Umgebung vor allem bei beratungsintensiven Produkten wie Altersvorsorge, Bausparen, Wertpapieren oder Finanzierungen ein wichtiger Anlaufpunkt und wichtig für das Kunden-Beraterverhältnis.