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Deutschlands höchster Rutschenturm fast komplett

Im Sonnenlandpark an der A 4 werden zwei neue Rutschen montiert. Nutzbar sind sie wegen Corona noch nicht.

Von Maria Fricke
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Anita Müller vor den großen Bauteilen, die Mitarbeiter der Döbelner Firma Atlantics planten und produzierten und nächste Woche montieren.
Anita Müller vor den großen Bauteilen, die Mitarbeiter der Döbelner Firma Atlantics planten und produzierten und nächste Woche montieren. © Dietmar Thomas

Lichtenau/Döbeln. Der Sonnenlandpark in Lichtenau wird Ende nächster Woche um zwei Attraktionen reicher. An Deutschlands höchstem Rutschenturm werden zurzeit zwei neue Rutschen angebracht, in 25 Metern Höhe.

Mit einem Kran werden die verschweißten und und vor Ort verschraubten Teile in die Höhe gehoben und dann montiert. Keine leichte Aufgabe. Denn für die Montage sei absolute Windstille nötig, betont René Clausnitzer von der Firma Atlantics, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter des Döbelner Unternehmens, von dem sowohl der Turm als auch die neuen Rutschen geplant und gebaut worden sind.

 Die Vorbereitungen für die Montage haben am Montag begonnen. Clausnitzer rechnet damit, dass sie Ende der kommenden Woche abgeschlossen ist. Doch genutzt werden kann die neue Attraktion dann wahrscheinlich noch nicht. Denn aufgrund der Corona-Krise ist der Turm zurzeit gesperrt.

Elf Rutschen für 1,2 Millionen Euro

Eröffnet wurde die Attraktion im Juni 2018. Schon im vergangenen Jahr erfolgte eine Erweiterung um zwei Rutschen. Die zwei neuen Exemplare werden nun die Letzten sein, die an dem Turm installiert werden, sagt Anita Müller, die Sprecherin des Parks. 

Insgesamt 1,2 Millionen Euro sind in das Highlight investiert worden. Das scheint sich gelohnt zu haben. Denn: „Der Turm ist eine unserer beliebtesten Attraktionen geworden“, sagt Anita Müller. Seit 2018 würden die Besucherzahlen steigen.

Mit den neuen Rutschen gibt es für mutige Besucher nun eine entsprechende Erweiterung. Beide sind als Hochgeschwindigkeitsrutschen konzipiert und daher geschlossen. In einer der beiden Rutschen wird es absolut dunkel sein, verrät Clausnitzer. 

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Auf den 64 Meter langen Anlagen, die mit einer Matte zu benutzen sind, können bis zu 50 km/h erreicht werden, informiert der Gesellschafter. Rutschen in dieser Dimension werden auch bei Atlantics eher selten produziert. Die Höchsten sind es aber nicht. „Die ist 60 Meter hoch“, sagt Clausnitzer. 

Sechs Monate lang haben die Döbelner, die auch Rutschen für Evakuierungen herstellen, an den Modellen geplant und gearbeitet. Clausnitzer und sein Team sind stolz auf das Objekt Lichtenau. „Da wir die meisten unserer Rutschenanlagen in den alten Bundesländern und im Ausland errichten“, ergänzt er.

Mit den zwei neuen Rutschen verfügt der Turm an der A 4 über insgesamt elf. Die kleinsten beginnen in einer Höhe von drei Metern. Weiter geht es mit Rutschen in zehn, 20 und 25 Metern. Ab sechs dürfen Kinder allein, wer jünger ist, nur in Begleitung Erwachsener rutschen.

Insgesamt 800.000 Euro hat die Geschäftsführung des Sonnenlandparkes um Chefin Manuela Schleith in die Saison 2020 schon investiert. Neben den Rutschen wurde das Geld für eine neue Spiel- und Tobeanlage im Indoor-Bereich verwendet, die in den Winterferien eröffnet wurde. 

Investiert worden ist auch in ein neues Kleinkind-Karussell. Genutzt werden können aber auch diese Angebote aber im Moment nicht. Am 16. März hatte der Park seine Tore geschlossen. Doch in kleinen Schritten geht es nun auch in Lichtenau wieder los.

Seit dem 4. Mai sind an dem beliebten Anlaufpunkt für Familien zumindest Teilbereiche wieder geöffnet. So steht den Besuchern seit Montag der Wildtierpark mit knapp 200 Tieren wieder zur Verfügung. 

„Wir haben neun Tierarten hier“, sagte Chefin Manuela Schleith. Darunter mehrere Hirscharten, Esel, Ziegen, Alpensteinböcke sowie ein Fasanenpärchen. Auch die botanischen Gärten auf dem 30 Hektar umfassenden Areal laden wieder ein.

 Seit dem 5. Mai sind die Spielplätze nutzbar. „Es sind mindestens fünf, die genutzt werden können“, sagt Müller. Doch für den Besuch gelten während der Pandemie klare Regeln,

Tierpark offen, Grillplätze gesperrt

„Wir haben ein Gästeleitsystem mit Hygiene- und Verhaltensregeln im gesamten Gelände aufgestellt“, informiert die Sprecherin. Die Besucher sollen in Wartebereichen wie am Einlass Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Dort, beim Imbiss sowie den Sanitäranlagen sind Markierungen in Hinblick auf die Abstandsregeln angebracht worden. 

Auch gibt es einige Desinfektionsspender. Gesperrt sind trotzdem weiterhin alle größeren Attraktionen sowie die Grillplätze. Die Besucher werden gebeten, sich an dem geöffneten Imbiss zu versorgen und auf eigenes Picknick zu verzichten.

Das Team des Sonnenlandparkes hofft, dass mit den angekündigten weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch die Freizeitparks wieder ganz öffnen können. Die ersten Tage nach der Teileröffnung seien gut angenommen worden, aber die Zahl der Besucher sei noch überschaubar, so Müller. 

Doch es steht ein sonniges Wochenende bevor, dass vielleicht mehr Leute in den Park lockt. Doch knapp 40.000 Besucher und die Einnahmen durch diese fehlen schon jetzt in der Kasse. „Aufgrund der bestehenden Kontakt-Beschränkungen und ‚nur‘ teilweisen Öffnung werden wir auch im Mai und an den Feiertagen nicht die Besucherzahlen erreichen können, wie in den letzten Jahren.“, sagt Anita Müller.

Noch ist der Eintritt in den Park vergünstigt, da nur ein Teil des Angebotes genutzt werden kann. „Im ersten Schritt sind wir mit unseren Winterpreisen gestartet“, sagt die Park-Sprecherin. 

Ab Sonnabend zahlen Besucher aufgrund der zusätzlichen Öffnung der Spielplätze 10,50 pro Person, Kinder unter vier Jahren sind gratis. Unterstützung gibt es für das Park-Team lediglich durch Kurzarbeitergeld. 

Während der Komplettschließung befanden sich alle Mitarbeiter in Kurzarbeit, so Müller. Mit der Teilöffnung sind nun knapp 70 Prozent wieder in Lichtenau, wenn auch nicht mit 100-prozentiger Auslastung.

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