Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
An die Kirchenbänke waren internationale Fahnen geklebt. Von der Empore hinab hing ein riesiges Banner mit der Aufschrift: Gottesfarben für Toleranz und Vielfalt – Jahr der Toleranz 2013. Der Jugendchor von Stefan Jänke sang Lieder nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern auch in Arabisch und einer afrikanischen Sprache. Dort, wo sich noch im November vorigen Jahres viele Großenhainer gegen ein Asylheim ausgesprochen hatten, feierten gestern an die 100 Frauen verschiedener Nationalitäten gemeinsam Frauentag.
Gerlinde Franke, Sylvia Spargen und Ulrike Bergmann hatten das Treffen organisiert. Es sollte auch ein Willkommenszeichen für die Migrantinnen sein. Tatjana Grube aus der Ukraine, Samira Azogfa Doost aus dem Iran und Sakina Abasi aus Afghanistan erzählten über ihr Leben und warum sie nach Deutschland gekommen sind. Darüber konnten sich die Teilnehmerinnen auch nach dem Chorkonzert noch unterhalten – beim zwanglosen gemeinsamen Kaffeetrinken. „Was wir Frauen uns wünschen, ist Arbeit, Anerkennung und Heimat“, so Gerlinde Franke, die Migrationsbeauftragte der Diakonie Riesa-Großenhain. Auch zahlreiche einheimische Frauen und Männer waren zur Veranstaltung gekommen.