Von Claudia Erbert

Aufregung herrschte am Wochenende bei jungen Leuten aus Hartha und Umgebung. An zwei Tagen mussten sie beim Tanzstundenabschlussball vor Eltern und Großeltern zeigen, was sie gelernt hatten.

„Wir merken schon noch die geburtenschwachen Jahrgänge“, erklärt Annerose Kießling von der gleichnamigen Tanzschule, die seit vielen Jahren die Kurse für die neunten Klassen in Hartha durchführt. Mit einem Durchgang, so die Tanzlehrerin, wären wir in diesem Jahr dennoch auf keinen Fall ausgekommen.

Auch Hans-Jörg Kießling ist stolz und dankbar zugleich: „Ich freue mich, ihnen heute präsentieren zu dürfen, was tänzerisch in den vergangenen Wochen vermittelt wurde. Aber vor allem möchte ich mich bei den Eltern bedanken, dass sie es möglich gemacht haben, ihre Kinder zum Kurs anzumelden.“ Zu einem Kurs bei Ehepaar Kießling gehört nicht nur das Erlernen vom Langsamen und Wiener Walzer, Foxtrott und Diskofox. Gelehrt werden ebenso Benimmregeln für die unterschiedlichsten Anlässe.

„Meine Herren, fordern sie die Damen auf!“, erhalten die Jungen wenig später den Startschuss für die erste Tanzrunde. „Komm, wir sind dran. Ich hoffe du kannst die Drehung“, ist dann zwar sicher nicht ganz im Sinne der Tanzlehrer, war bei einem Paar flüsternd zu hören. Später macht das Paar dennoch beim Tanzen eine gute Figur.

Auch die anderen Benimm-Regeln sind längst nicht mehr so streng wie früher. Turnschuhe oder gar Kaugummi wären früher bei einem ähnlichen Ball undenkbar gewesen. Inzwischen sehen Kießlings gelassen darüber hinweg, wenn junge Leute damit ausgestattet aufkreuzen.

Die Mode erlaubt inzwischen vieles. Dennoch bevorzugten die Herren meist einen klassisch schwarzen Anzug. Mancher der Jungen trug jedoch dazu weiße Turnschuhe. Auch die Damenkleider waren oft schwarz, meist ärmellos und diesmal auffallend kurz. So angezogen, kann sich mancher der Zuschauer kaum vorstellen, dass die jungen Damen noch keine 16 Jahre alt sind. Bei den Herren fällt das zu glauben leichter.