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Die Big Bang Band

24 Coswiger Gymnasiasten sind die Big Band „The Triple B’s“. Gestern Abend brachten die drei B’s ihre erste CD heraus.

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Von Marco Mach

Die Aula bebt, die Zuschauer jubeln. Kein Wunder. Schließlich war gestern Abend der Urknall im Gymnasium Coswig zu hören. Nach dem Urknall, also dem Big Bang, benennt sich neuerdings die Big Band der Schule. Jetzt hat diese Big Bang Band, kurz The Triple B’s, ihre erste CD herausgebracht und vor Mitschülern, Eltern, Lehrern und Gästen vorgestellt. Der Album-Titel ist schlicht, der Inhalt flott: „Music by Gymnasium Coswig“.

Rockten gestern Abend wieder die Aula: The Triple B’s sind die Big Band vom Gymnasium Coswig.Foto: AG Foto Gymnasium
Rockten gestern Abend wieder die Aula: The Triple B’s sind die Big Band vom Gymnasium Coswig.Foto: AG Foto Gymnasium

Auf der Platte sind zehn Songs zu hören: Swing-Standards wie „A Foggy Day“ von George & Ira Gershwin, Pop und Soul wie das Stevie-Wonder-Medley oder Samba wie „Land Of Make Believe“ von Chuck Mangione. Bei „Everything“ von Michael Buble singt Sara Brochnow. Das war auch gestern Abend so. Zwischenzeitlich zogen die Schüler dann sogar jazzig als New Orleans Brass Band in die Aula ein.

Unter die aktuelle, 24-köpfige Schüler-Besetzung der Big Band – Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 12 – mischten sich auch Ehemalige und der Dresdner Jazzpianist Wolfgang Torkler. Denn aufgenommen wurde die CD schon im ersten Halbjahr 2012 – in einem extra hergerichteten Raum der Schule. Die beiden Hausmeister Roland Walter und Peter Menzel hatten die Wände damals zur Dämpfung abgehangen. Danach mixte Bandleiter und Musiklehrer Rainer Zeimetz vor, Torkler nach. Das Cover steuerte der Kunst-Leistungskurs bei. Herausgekommen ist eine Platte, die sich optisch und inhaltlich durchaus sehen bzw. hören lassen kann. 500 Stück existieren davon. Zu kaufen sind sie für sieben Euro auf Konzerten der Band.

Von denen gibt es reichlich. Denn The Triple B’s treten bei Weitem nicht nur im Gymnasium auf, sondern auch auf Abschlussfeiern anderer Schulen, dem Stadtfest, Firmenfesten. Im Januar rockten sie die Sachsen-Bühne auf der Grünen Woche in Berlin. Für April wurden sie vom Beamtenbund gebucht, und im Herbst steht voraussichtlich ein Konzert in der tschechischen Partnerstadt Lovosice an. Das zeugt von Qualität.

Dabei ist es alles andere als einfach, Qualität in einer Schülerband zu erreichen und vor allem zu halten. Schließlich müssen ständig abgehende Schüler durch neue ersetzt werden. „Es ist aber erstaunlich, was immer nachwächst“, sagt Rainer Zeimetz. Geprobt wird einmal pro Woche. Anfang des vergangenen Jahres war es dann soweit, die Band gut genug für die Aufnahme einer CD.

Anteil daran hat sicher auch ihr Leiter. Der heute 41-Jährige ist von Anfang an – seit rund zehn Jahren – dabei und neben seinem Lehrerdasein freiberuflicher Musiker – mit prominentem Ziehvater. Nach seinem Saxofonstudium in Warschau und Dresden war er nämlich eine Zeit lang in der legendären Fips-Fleischer-Band. Heute spielt er unter anderem mit Tumba-Ito aus Dresden lateinamerikanische Musik. Die gab’s auch gestern Abend auf die Ohren. Sukzessive nähern sich die Coswiger der typischen Big-Band-Formation an. Zwar sind die 24 Musiker dafür eigentlich noch etwas zu viele und Querflöten nicht gerade charakteristisch, aber die Problempunkte der Vergangenheit lösen sich immer mehr auf. So fehlten lange Zeit Posaunen, heute gibt es davon schon drei – nur eine weniger als in der Idealbesetzung. Es darf also weiter geknallt werden.

Übrigens: Der Eintritt zur CD-Vorstellung war frei. Die am Ausgang gesammelten Spenden werden wieder für das Schulprojekt in Togo und den Fachbereich Musik des Gymnasiums verwendet.