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Die blinde Pianistin - wie eine Dresdnerin ihr Leben meistert

Die Schülerin Tara Müller bewältigt einen Alltag, den sie aber nicht sieht. Wie sie dabei ihrer größten Leidenschaft folgt.

Von Karin Großmann
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Die 16-jährige Tara Müller übt regelmäßig das Klavierspiel bei Bernd Woschick im Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden. Dort lernt sie auch Komponieren.
Die 16-jährige Tara Müller übt regelmäßig das Klavierspiel bei Bernd Woschick im Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden. Dort lernt sie auch Komponieren. © Jürgen Lösel

Angespannt sitzt sie auf der Klavierbank. Die langen, schmalen Finger fliegen über die Tasten. Manchmal dreht sie ein wenig den Kopf. Als würde sie der Musik nachlauschen. Das lange Haar fällt ins Gesicht. Diesen Chopin spielt sie zum ersten Mal. Die rechte Hand tänzelt. Die linke zögert in tiefen Tönen. Spiel doch mal blind, würde ihr Lehrer zu einem anderen Schüler sagen. Dann kannst du dem Gefühl besser folgen. Bei Tara Müller erübrigt sich die Aufforderung. Das Mädchen ist blind.

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