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Die Bornematz’n wird Fernseh-Star

Großröhrsdorf hat bald einen Fernsehstar! Das ist schon eine sagenhafte Geschichte – sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Denn mit der Bornematz’n kommt jetzt eine sagenumwobene Gestalt vor die Kamera. Keine leichte Sache.

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Von Reiner Hanke

Großröhrsdorf hat bald einen Fernsehstar! Das ist schon eine sagenhafte Geschichte – sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Denn mit der Bornematz’n kommt jetzt eine sagenumwobene Gestalt vor die Kamera. Keine leichte Sache. Denn sie erscheint nicht für jeden im Massenei-Wald. Damit sie sich jetzt für eine MDR-Reportage ablichten ließ, mussten die Großröhrsdorfer Hortkinder ran. Während das Kamerateam schon am Großen Stern lauerte, riefen sie lautstark im Chor: „Bornematz’n, Bornematz’n...“

Und sie kam! Aber ein bisschen übel gelaunt war sie schon. Wer lässt sich schon gern von so „einem Pack“ in seiner Ruhe stören. Was die Kinder für komische Tornister (die Ranzen) auf dem Rücken tragen würden, schimpfte sie.

Waldgeist hilft und straft

Mathias Hennig, der Vorsitzende des Vereins vom Heimatmuseum, erlebte es live, denn auch er steht vor der Kamera. Im Museum sind Szenen aus der Bornematz’n-Geschichte sogar in Öl gemalt zu betrachten. Fürs Fernsehen plauderte Mathias Hennig auf einer Bank im dunklen Tann über die Sagengestalt. Den Waldgeist, der Leute bestraft, ihnen aber auch hilft. Einem Wanderburschen schenkte sie Gold für seine kranke Mutter und einer Holzsammlerin heilsame Kräuter für ihren kranken Mann. Einem Geizhals, der sie ausnutzen wollte, sprang sie aber auf den Rücken – kratzte und prügelte ihn. Er betrog fortan niemanden mehr, heißt es.

Die Bornematz’n ist die bekannteste Sagengestalt der Massenei. Sie wird beim MDR beim „Großen Abend der sächsischen Geheimnisse“ am 23.Oktober eine Rolle spielen. In die schlüpfte Marlies Roßberg vom Revueclub Bretnig-Hauswalde. Und das nicht zum ersten Mal. Schon 2005 spielte sie den Waldgeist im damaligen Stück „Der Gasthof in der Massenei“. Aber diesmal habe man sie echt gruselig geschminkt, verriet sie am Rande der Premiere des neuen Revueclub-Programms am Wochenende in der Bretnig-Hauswalder Hofescheune. Am TV-Abend darf das Publikum dem Moderator in die geheimen Gänge unter Auerbachs Keller folgen, Gold und Meteoriten nachspüren und erkunden, wo die köstlichste sächsische Eierschecke zu bekommen ist.

Das Rendezvous mit der Bornematz’n dürfte wohl zu den gefährlichsten Begegnungen für den Abend der sächsischen Geheimnisse gezählt haben. Denn auch TV-Moderator Uwe Hübner soll die Bornematz’n zu spüren bekommen haben: Wie es sich anfühlt, wenn der Waldgeist Besuchern der Massenei auf den Buckel hüpft.