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Die ersten Ferienhütten stehen

Gecampt werden kann am Zschornaer Brettmühlenteich aber wahrscheinlich erst im nächsten Jahr.

Von Manfred Müller
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Es tut sich was am Brettmühlenteich Zschorna. Die ersten Ferienhütten sind gebaut.
Es tut sich was am Brettmühlenteich Zschorna. Die ersten Ferienhütten sind gebaut. © Kristin Richter

Zschorna. Elf hübsche holzverkleidete Häuschen säumen bereits den Uferbereich des Zschornaer Brettmühlenteiches. Ein kleiner Dachaufbau verleiht den Ferienhütten eine markante Form – er kann als Schlafboden genutzt werden. „Es sind schon viele Leute vorbeigekommen, um zu schauen, was hier passiert“, sagt Investor Michael Welde. Der Kleinnaundorfer hat den sieben Hektar großen Campingplatz vor zwei Jahren von der Gemeinde Thiendorf gekauft. 

Sein Umbau- und Betreiberkonzept sieht vor, die Zahl der Caravan-Langzeitstellplätze von ehemals 250 auf 50 zu verringern. Hinzu kommen noch einmal 50 Stellplätze für Touristencamper, in der Regel Wochenendgäste. Um die Auslastung außerhalb der Ferienzeiten zu verbessern, setzt Welde auf ein neues Nutzerpotenzial – Schulklassen und Firmenbelegschaften. Für diese sollen 50 Ferienhütten mit je vier Schlafplätzen errichtet werden. Außerdem plant der Investor sieben 50 Quadratmeter große Ferienhäuser mit gehobener Ausstattung.

Eigentlich sollten die ersten Ferienhäuser bereits zu Beginn der diesjährigen Badesaison in Betrieb genommen werden. Aber die Genehmigungsprozeduren für das Objekt, speziell für die Abwasserentsorgung, zogen sich hin. „Durch die Corona-Beschränkungen wird der Tourismus im Inland dieses Jahr einen Boom erleben“, sagt Michael Welde. „Schade, dass wir den noch nicht mitnehmen können.“ Wenn alles gut läuft, werden zum Ende des Sommers die ersten Vermietungen von Hütten und Stellplätzen möglich sein. Aber so richtig ernst wird es mit dem Camping wohl erst im Frühjahr 2021. Bis dahin soll auch die Sanierung der Brettmühlenschänke über die Bühne gehen.

Wenn ab 18. Mai Sachsens Freibäder wieder öffnen dürfen, wird auch der Strand am Brettmühlenteich nutzbar sein. Allerdings nicht als offizielle Badestelle, sondern quasi mit Duldung des Eigentümers auf eigene Gefahr. Deshalb wird auch kein Eintrittsgeld verlangt – wer mit dem Auto anreist, hat lediglich zwei Euro Parkplatzgebühr zu entrichten. Am Strand müssen die Badegäste mit einer Dixi-Toilette vorliebnehmen und selbst auf coronataugliche Abstände achten. Im Sommer will Investor Welde auch für ein Imbissangebot sorgen.

Bis die Bauzäune am Brettmühlenteich verschwinden, gibt es noch jede Menge zu tun. Von der improvisierten, maroden Infrastruktur des alten Campingplatzes ließ sich kaum noch etwas nutzen. Strom- und Wasserleitungen sowie die Kanalisation müssen komplett neu verlegt, das Empfangsgebäude saniert und neue Sanitäreinrichtungen geschaffen werden. Die Teile für die Ferienhütten lässt Michael Welde in der Werkstatt seiner Firma herstellen lassen. Der Kleinnaundorfer ist Inhaber des deutschlandweit agierenden Pizzaunternehmens Freddy Fresh, das über eine eigene Bauhandwerker-Abteilung im nahe gelegenen Laußnitz verfügt. Dort werden die Wandelemente gezimmert und dann nach Zschorna transportiert und aufgebaut.

Durch das aufgelockerte Flächenmanagement werden künftig auch die Brandschutzbestimmungen eingehalten, deren Missachtung einer der Schließungsgründe für den alten Campingplatz war. Insgesamt soll der Erholungswert des Geländes erheblich steigen. Zum einen durch ausreichende Abstände zwischen Stellplätzen und Hütten, die mehr Privatsphäre gewährleisten. Zum anderen durch die Neuanpflanzung von Bäumen und Sträuchern. Der Strand am Brettmühlenteich bleibt dabei für Tagesgäste aus der Region weiter zugänglich und wird durch die neue Infrastruktur noch um einiges attraktiver.

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