Von Angelika Hoyer
An manchen Tagen sieht der Eichgrabener Revierförster Christian Schmidt den Wald vor lauter Autos nicht. Am vergangenen Wochenende zum Beispiel, wo strahlender Sonnenschein ganze Heerscharen von Ausflüglern ins Auto und zum Waldspaziergang verlockte.
„Sowohl laut Waldgesetz, als auch in der Schutzgebietsverordnung ist Parken auf Waldwegen oder deren Zufahrten eindeutig verboten“, sagt der Revierförster. Eigentlich müsste das jeder Fahrzeuglenker wissen. „Wir können doch nicht den Wald mit Verbotsschildern zupflastern, damit jeder quasi darüber stolpert“, ärgert er sich.
Auch Forstamtsleiter Willfried Mannigel sieht in seinen Leuten nicht „die Bußgeldjäger der Waldeinfahrten“. Aber die Autos auf den Waldwegzufahrten haben sich in den vergangenen Jahren zum handfesten Problem entwickelt. Geparkt wird im Frühling, zur Pilzzeit, im Winter. Die Forstleute wollen sich deshalb mit den Gemeinden zusammensetzen und noch einmal die Idee eines Parkleitsystems für den Wald angehen. Mit ausgewiesenen Plätzen und Hinweisschildern. „Das geht nur mit den Orten und den Waldbesitzern“, sagt der Forstamtschef.
Bis dahin versuchen sich die Waldhüter in Alternativen. Falko Gleichner, derzeit als Referendar im Amtsbereich tätig, erklärt, „denn die zugeparkten Wege verhindern zum Beispiel, dass Holztransporter zu den Lagerplätzen kommen, oder sie blockieren die Ausfahrt für die Spezialgeräte für den Holzeinschlag“.
Es gehe ihnen also nicht nur um freie Wege bei Waldbränden oder für Rettungsfahrzeuge, sondern auch um Behinderungen der normalen Arbeit im Wald. Gemeinsam mit dem Eichgrabener Revierförster hat er sich auf die Suche nach Alternativen für Waldausflügler auf Parkplatzsuche gemacht.
Als ersten Schritt in Richtung Lückendorf. Herausgekommen sind folgende Empfehlungen für geduldete Parkflächen: Die Einfahrt zum Schießstand an der Lückendorfer Straße, die Flächen oberhalb des Karlsfried’ in Lückendorf und gegenüber des dortigen Forsthauses.
Am Freitag wollen sie beraten, ob es in den anderen Revierbereichen Flächen gibt, an denen Parken geduldet wird. „Eigentlich müssten auch die Gemeinden im Zittauer Gebirge den Schritt mitgehen“, sagt Revierförster Christian Schmidt. „Wenn überall das Parken Geld kostet, weichen die Ausflügler schließlich nicht nur in den Wald, sondern dabei auch den Gaststätten der Orte aus.“