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Die große Dresdner Erregung

Seit dem Einbruch ins Grüne Gewölbe hören die Fragen nicht auf: Wie konnte das passieren? Was bedeutet der Verlust der Juwelen? Woher kommt die Betroffenheit?

Von Karin Großmann
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Der Schmucksaal des Grünen Gewölbes. In Dresdens Schatzkammer ist am Montagmorgen eingebrochen worden. Der Einbruch betrifft den historischen Teil der wertvollen Sammlung.
Der Schmucksaal des Grünen Gewölbes. In Dresdens Schatzkammer ist am Montagmorgen eingebrochen worden. Der Einbruch betrifft den historischen Teil der wertvollen Sammlung. © David Brandt/Staatliche Kunstsammlungen Dresden/AP

Es wurde kein Kind entführt. Es wurde kein Mann erstochen. Es wurde keine Frau vergewaltigt. Es geht um Steine. Kostbare Steine wurden aus dem Grünen Gewölbe gestohlen, und ja, das muss einen aufregen. Aber so sehr? Woher kommt diese Riesengefühlswelle? Weshalb reagieren selbst jene zutiefst betroffen, die vor zig Jahren das letzte Mal in der Schatzkammer waren? Und warum fahren manche Politiker das ganz große Geschütz auf, die doch sonst zur Nüchternheit neigen? Der Diebstahl sei ein Anschlag auf die kulturelle Identität aller Sachsen, behauptete Innenminister Wöller. Die Staatsministerin Grütters meinte, die Kulturnation sei mitten ins Herz getroffen. Wenn die gestohlenen Funkelstücke unsere Identität ausmachen, dann muss es um diese nun schlecht bestellt sein.

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