Von Gabriele Naß
Bei ihr laufen an der Schule zur Lernförderung in Bischofswerda die Fäden zusammen: den Rechnungsein- und Ausgang der Schule erledigen, Telefonate entgegennehmen, Veranstaltungen organisieren, Kollegen helfen, Büroarbeit erledigen, Behördenwege gehen... Der Arbeitstag könnte für die Sachbearbeiterin Karola Kurzweil oft länger sein. Aber die Welt der Belmsdorferin sind die Kinder, und um für sie da zu sein, verbringt sie die Zeit in der Schule am liebsten. „Hier kann ich meinen Mutterinstinkt so richtig ausleben“, sagt sie. Kein Gedanke daran, den Stress am liebsten hinter sich lassen zu wollen, den Schulalltag mitsich bringt. Nach 25 Jahren am gleichen Arbeitsplatz – abgesehen davon, dass die Schule von der August-König- auf die Kamenzer Straße umzog und ihren Namen geändert hat – habe sie an ihrem Job noch immer die gleiche Freude wie im November 1982, als sie ihren Sohn zum ersten Mal in den Kindergarten brachte, um ins Berufsleben zu starten. „Ich war schon nach den ersten Stunden begeistert. Dabei ist es geblieben“, sagt sie.
Entspannung beim Sport
Der Beginn des Berufslebens der 46-Jährigen jährte sich jetzt. Die Gratulanten standen Schlange – Kollegen, Mitarbeiter des Landratsamtes Bautzen, das ihr Arbeitgeber ist, die Familie. 25 Rosen bekam Karola Kurzweil, andere Aufmerksamkeiten und viele gute Wünsche. Für sie war das ein besonderer Tag der Freude. Aber noch mehr freut es sie, wenn sie Kinder für den Tag in der Schule motivieren oder Eltern helfen kann, die am Telefon darum bitten, doch das Milchgeld für ihr Kind auszulegen. Und klar tut sie etwas, wenn Mütter oder Väter sich melden, weil sie merken, dass ihr Kind den Schlüssel vergessen hat. Sie richtet aus, dass er bei den Nachbarn liegt.
Entspannung braucht aber auch die kinderliebste gute Seele einer Schule. Karola Kurzweil findet sie beim Sport. Zweimal in der Woche hat sie ihn in einer Gruppe im Sport Live in Rammenau. Ihrer Seele tut sie unter der Sonne Gutes – zurzeit nutzt sie vor allem die künstliche.