Von Jost Schmidtchen
Gleich drei Jubiläen gab es am Freitagnachmittag in der Kita Hähnichen zu feiern: das 40-jährige Bestehen der Einrichtung, das Ende der dreijährigen Sanierung und die Namensgebung.
An letzterer war seit dem Frühjahr gefeilt worden. Etwa 30 Ideen waren von den Kindern, Eltern, Großeltern und den Erzieherinnen eingereicht worden. Zuletzt fielen die Würfel zu Gunsten der Eisenbahn. „Sie bestimmt das Umfeld der Kita. Zu jedem Zug, der sich ankündigt, laufen die Kinder an den Zaun, und letztendlich ist die Eisenbahn samt Bahnhof seit über 150 Jahren ortsprägend“, sagte Kita-Leiterin Gabriele Wende der SZ.
Sanierung lief seit 2005
Bis zuletzt war der Name ein Geheimnis geblieben. Doch dann war die Freude bei den Kindern und den Eltern groß. Musikalisch umrahmt wurde die Namensgebung vom Spielmannszug Rothenburg.
Dass in der einstigen Villa des Besitzers des Steinzeugwerkes seit 40 Jahren Kinderlachen erklingt, verdankt die Gemeinde Hähnichen dem letzten Willen von Erna Engelhardt, der Witwe des Steinzeugwerk-Besitzers. 1966 überschrieb sie per Testament das Gebäude für die Nachnutzung als Kindergarten. Ihr zum Gedenken wurde am Freitag eine bronzene Gedenktafel an der Villa enthüllt. Der dritte Dank ging an die Firmen, die mit dem Sanitärtrakt den letzten Bauabschnitt fertig gestellt hatten.
Viele Eltern hatten am Freitagnachmittag den Weg in die Kita „Zur Eisenbahn“ gefunden und sprachen sich sehr lobend darüber aus, wie sich seit 2005, als die Sanierung begann, alles zum Feinsten verändert hat. Die Kinder von Martina Weise aus Quolsdorf gehen inzwischen zwar zur Schule, aber den Umbau haben sie miterlebt. „Da ist man doch neugierig, wie alles geworden ist.“ Auch Familie Pohlan aus Spree ist des Lobes voll: „Unsere beiden Jungen Marcel und Niclas fühlen sich in der Kita sehr wohl. Das Haus ist jetzt ganz große Klasse und die Betreuung der Kinder fast familiär.“ Das bestätigte auch Bürgermeisterin Margitta Schlabitz: „Ein Schmuckstück ist unsere Kita geworden“, schwärmte sie und freut sich, dass das Interesse von Eltern an einem Kita-Platz steigend ist. „200 000 Euro haben wir investiert, bei gerade einmal erst 20- und zuletzt 30-prozentiger Förderung.“
38 kleine Geister im Haus
Gegenwärtig besuchen 38 Kinder im Alter von ein und sechs Jahren die Einrichtung. Sie werden von vier Erzieherinnen betreut. Für das Fest am Freitag hatten alle die Räume und den Spielplatz herbstlich geschmückt. Zu den Gratulanten gehörte auch eine Abordnung aus der polnischen Partnergemeinde Gozdniza (Freiwaldau). Bürgermeister Zdzislaw Plaziak wurde von Kindergartenleiterin Elzbieta Citak begleitet. Nächste Woche treffen sich alle Kinder in Gozdniza zum Kartoffelfest. Doch am Freitag hatten alle erst einmal in „ihrem“ Haus, das nun „Zur Eisenbahn“ heißt, ihren großen Tag.