Waldheim. Die 41-Jährige ist seit 20 Jahren Waldheimerin. Fast die Hälfte ihres Lebens. „Waldheim ist meine Heimatstadt geworden, das kann ich mit Fug und Recht behaupten“, sagt Antje Winkler.
Deshalb möchte sie sich in der Zschopaustadt auch politisch engagieren und kandidiert für den Stadtrat. Auf der Liste der SPD ist sie die einzige Frau. „Man kann nur etwas bewegen, wenn man sich einbringt“, sagt sie. Da sei eine Mitarbeit im Stadtrat naheliegend. „Ich bin nicht der Typ, der nur meckert und dann nichts macht“, so Antje Winkler, die seit zehn Jahren SPD-Mitglied ist.
Es war die Liebe, die die ehemalige Ostrauerin nach Waldheim verschlug. Ihr Mann wurde dort geboren. „Die Stadt gefiel mir schon immer. Sie ist liebens- und lebenswert.“ Aus ihrer Sicht verfolgen die Waldheimer Stadträte bereits eine sehr sozialdemokratische Politik. Die Schullandschaft sei mit Grund-, Ober- und Förderschule gut aufgestellt. Eine Kindertagesstätte wird gebaut. Das seien alles Faktoren, die ihr als Sozialdemokratin entgegenkommen.
„Meines Erachtens wurde aber der wirtschaftliche Faktor aus den Augen verloren. Da macht uns Hartha mit seinen Industriearbeitsplätzen etwas vor“, sagt sie. Es fehle ein Wirtschaftsförderer, der sich um die Vermarktung freier Gewerbeflächen kümmert. Das brachliegende Gelände der Firma Krafthand sei nur ein Beispiel dafür.
Die Unterstützung kleiner Händler und Gewerbetreibenden sei ein wichtiger Punkt. „Grundsätzlich können wir ja mit unserem Markt zufrieden sein. Trotzdem muss man am Ball bleiben“, sagt sie. Mit der Eröffnung von Rossmann erfahre der Markt zwar eine weitere Aufwertung. „Andererseits steht nun wieder ein Geschäft leer.“
Wenn die Stadträte auch wenig Einfluss auf Wohl und Wehe des Gewerbes selbst haben, könnten sie doch die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen und den Händlern entgegenkommen. Als Sanierungs- und Intensivberaterin der Kreissparkasse verfügt sie in dieser Hinsicht über ein gutes Fachwissen. Sie betreut Firmenkunden des Mittelstandes, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden und versucht, sie wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Auch die Verbesserung der Wasserqualität steht auf der Agenda von Antje Winkler. „Ich finde, das gehört unbedingt zu einer attraktiven Wohnstadt, denn damit gehen die Einwohner tagtäglich um“, so die 41-Jährige. Derzeit sei das Wasser viel zu kalkhaltig.
Als Mutter von zwei kleinen Kindern engagiert sie sich nicht nur aktiv im Elternrat der Kindertagesstätte, sondern hat auch die Waldheimer Spielplätze im Blick. Vor Jahren habe es schon einmal eine Umfrage gegeben, deren Ergebnisse aber nur sporadisch verfolgt worden seien. Die könnte noch mal aus der Schublade geholt werden. „Besser wären aus meiner Sicht ein bis zwei größere Spielplätze mit attraktiven Angeboten – genauso, wie ein zentrumsnaher Jugendklub.“