Von Jana Katzur
Bürgerhaus Niesky am vergangenen Wochenende. Im unteren Foyer „gähnende Leere“. Doch die Treppe hoch im oberen Foyer dichtes Drängeln. Aber nicht weil man sich hier zu einem Kaffeepläuschchen traf, sondern im Saal offenbarte sich der Grund dieses Menschenauflaufs. Der Verein „Katzenfreunde Lausitz / Niederlausitz“ hatte zu einer internationalen Ausstellung der Samtpfoten eingeladen.
Dicht drängelten sich die Besucher zwischen den Ausstellungskäfigen, an den Informations- und Verkaufsständen. Und selbstverständlich drehten sich auch die Gespräche nur um die Schmusetiger.
Die sahen den ganzen Wirbel um ihre „Person“ überwiegend gelassen, lagen ganz entspannt in ihrer Ausstellungsunterkunft, liesen sich bestaunen und sogar anfassen. Einem der Stubentiger schien sogar der Trubel um ihn herum ziehmlich schnuppe zu sein.
Er hatte sich auf den Rücken gelegt, die Hinterpfoten nach hinten weggestreckt und die Vorderpfoten wie ein Menschenbaby an den Seiten angewinkelt, frei nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft.
Für mehr Wind sorgten da schon die Katzenbabys. An diesen Käfigen musste man sich dann doch noch etwas länger aufhalten. Den possierlichen Kleinen bei ihrer ersten großen Entdeckungsreise außerhalb Mama´s eigentlichen heimischen vier Wänden zu zu schauen, war viel zu fesselnd. Große wie kleine Besucher verweilten so bei den kleinen Stars der Ausstellung.
Bei den vielen Schönheiten hatten es die vier Richter schwer, die über 140 Tiere in 19 Rassen zu bewerten. Dabei ging es unter anderem um den Klassenpokal, den Varietätenpokal, den Pokal für „Best in Show“ oder sogar „Best of Best“. Und das nicht nur innerhalb der Rasse. Dabei wurde nochmals nach Geschlecht und Alter unterschieden. Schwer viel da nicht nur der Blick der Richter auf die Vierbeiner aus.
Auch künftige Katzenbesitzer hatten da die Qual der Wahl. Nahm man da nun eine Perser, eine Exotic Shorthair oder die beliebte Britisch Kurzhaar. Oder doch lieber eine dieser exotischen Rassen Snowshoe, Bengal, American Curl oder sogar eine Singapura. „Die kleinste Katze der Welt“, wie sie Alfred Bronisch, Präsident des Katzenvereins, vorstellte.
Über die Singapura war von Aussteller Wolfgang Krujatz aus Borthen, bei Dresden, zu erfahren. Er war auf die Rasse durch einen Zufall gestoßen. „Unser Kater Carlos war in der Zeitung zum Kauf angeboten worden. Im November 2002 haben wir ihn uns angeschaut und seit dem hat er uns nicht mehr losgelassen“, erzählte Wolfgang Krujatz. Im Januar hat ihn die Familie dann zu sich geholt. „Da aber zu einem Kater auch eine Katze gehört, haben wir uns aus einer anderen Zucht noch unsere Xena geholt“, so Wolfgang Krujatz. Beide waren auch auf der Ausstellung zu sehen.
Auf die Katze gekommen ist Wolfang Krujatz, weil: „Ich schon immer eine große Schmusekatze haben wollte.“
So schaffte er sich 1989 erst einmal eine „Türkisch Angora“-Katze an und begann mit der Zucht dieser Rasse. In der Singapura, die zwischen 1,7 und 2,7 Kilogramm auf die Waage bringt, hat er wohl endlich seine richtig „große“ Schmusekatze. „Diese Katzen sind total verschmust und haben ein sehr bestechendes Wesen“, sagte Wolfgang Krujatz.
Das Anliegen der Ausstellung brachte Alfred Bronisch auf den Punkt: „Mit ihr möchten wir hier sowohl mehr in die Öffentlichkeit treten, denn zu uns gehören sehr viele Züchter aus der Lausitz, als auch mit den Katzenliebhabern ins Gespräch kommen.“ Das war nicht schwer, denn die Züchter saßen direkt an den Käfigen, so dass die Besucher gleich ihre Fragen an den Mann und die Frau bringen konnten.
Ansonsten veranstaltet der „Katzenfreunde Lausitz / Niederlausitz e.V.“ jährlich Ausstellungen ebenfalls in Cottbus, Erfurt, Chemnitz, Dresden und noch einigen anderen Städten.