Von Nane Krüger
Mit Körbchen und Schürze ausgestattet trifft man Gudrun Sochorik, die auf der Suche nach Kräutern durch ihren großen Garten streift. Sie zeigt auf verschiedene Pflanzen und erklärt, um welches Kraut es sich handelt. Da findet sich in ihrem Garten neben ein paar Gemüsebeeten auch so manches Pflänzchen, das es sonst nur noch selten gibt, wie zum Beispiel die Brunnenkresse. Ihre Liebe und große Nähe zur Natur begann bereits in den frühen Kinderjahren. Bis zu ihrem siebten Lebensjahr hat sie umgeben von Wald und Wiesen gelebt und das prägt sie bis heute. Oft ging es damals mit Urgroßmutter, Mutter und Oma zum Pilze- und Kräutersuchen oder zum Beerenpflücken. Damals bekam sie das Grundwissen, das dann in vielen Jahren des Selbststudiums ausgeweitet wurde. Auch legte sie die Prüfung zu apothekenpflichtigen Heilmitteln ab. Die Kreisläufe in der Natur prägen das ganze Leben der heute 65-Jährigen aus dem Kurort Hartha. Ihre Ernährung und Einkaufsverhalten ist an die Jahreszeiten und die Vegetation angepasst, sie versucht ausschließlich regionale Waren zu verwenden, baut vieles selber an, probiert verschiedene Verwendungen für die Gaben der Natur aus. Diese Begeisterung für die Natur hat sie auch an ihre bereits erwachsenen Kinder weitergegeben. Ihr Ehemann unterstützt sie bei ihren Interessen und Vorstellungen, hat sich allerdings nicht zum Vegetarismus bekehren lassen und bei der Gartengestaltung schon mal eine andere Meinung.
Das Hobby zum Beruf machen. Davon träumen wohl viele. Gudrun Sochorik konnte das nach der Wende verwirklichen und ist seitdem freiberuflich in Sachen Töpfern und Kräuter unterwegs. Dabei geht sie beispielsweise mit Interessierten auf Wanderungen, erklärt, wie und wo Wildkräuter am besten gefunden und gepflückt werden können, gibt Töpferkurse und bietet verschiedene Workshops zu beiden Themen an.
Auch Frau Sochoriks zweite Leidenschaft und berufliches Standbein, das Töpfern, ist eng mit den natürlichen Kreisläufen verbunden: Töpfergut wird aus verschiedenen Erden hergestellt, die auch gleichzeitig Kräuter und Ähnliches hervorbringen. Die Töpferkurse, die sie an der Musik-, Tanz- und Kunstschule in Bannewitz anbietet, sind sehr gut besucht und von den Teilnehmern geschätzt. Das liegt wohl nicht nur an ihrer sympathischen Art der Wissensweitergabe, sondern auch daran, dass sie sich ständig weiterbildet. So hat sie bereits an mehreren Fortbildungen in Frankreich und internationalen Festivals teilgenommen und verbindet diese Reisen immer mit weiteren Zielen, um auch jenseits der Grenzen mehr über das Töpfern zu erfahren und sich auszutauschen.
Am Dienstag stellte Gudrun Sochorik in der Buchhandlung Findus in Tharandt einige Bücher zum Thema Bäume, Sträucher und Kräuter im Frühling vor. Die Veranstaltung war unter anderem mit dem örtlichen Kneippverein organisiert.
Für Informationen zu Wanderungen, Töpferkursen und anderen Veranstaltungen steht Frau Sochorik gern zur Verfügung. [email protected]