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Die Kreisstadt feiert mit echtem Meissner

Jubiläum. Mit demGroßenhainer Scheffel und einer Medaille aus Meissner Porzellan will die Kreisstadt Geld fürihr Festjahr einwerben.

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Von Peter Anderson

Großenhains Bürgermeister Burkhard Müller (CDU) saß das Geld gestern locker in der Tasche. Eine Münze nach der anderen ließ er durch die raffinierte Einwurfskonstruktion des Großenhainer Scheffels klimpern. „Wir wollen mit dem Scheffel zum Spenden für das Festjahr animieren“, sagte Müller. Bislang stand der ausgehöhlte Sandsteinklotz etwas verloren im Rathausfoyer herum. Jetzt wird seine Bestimmung dank der Abdeckung mit Polartherm-Sicherheitsglas und des darauf montierten Einwurfs klar. „Der Schüler, Hannes Sauer, hat diese Konstruktion gebastelt“, lobt Müller. In dem schmalen Plexiglas-Kasten springen die Münzen wie durch ein kleines Labyrinth. Man habe das Geld nicht schnöde im Scheffel verschwinden lassen wollen, so der Bürgermeister. Das Spenden soll zum Spiel werden. Vielleicht ließe sich noch ein Klangeffekt einbauen, regte er an. Für Scheine ist in die Glasplatte ein breiter Schlitz eingelassen. „Die Spenden kommen dem Festjahr zugute“, sagte Müller. Danach soll der Scheffel seinen Platz im Großenhainer Museum finden. „In Meißen gibt es noch zwei mittelalterliche Meißner Kornmaße im Museum“, erklärte Großenhains Kulturkoordinator Jörg Withulz. Diesen Vorbildern habe der Steinmetz Andreas Witschel seine Version nachempfunden. Nach historischen Studien fasste der so genannte Hainer Scheffel von 1378 knapp 0,9 Hektoliter. Später wurde das Maß auf einen Hektoliter, 100 Liter,

vergrößert. Die Sandsteinwanne diente den Getreidehändlern als einheitliches Maß. Gleich neben dem Hayner Scheffel gibt es ab heute noch eine zweite Attraktion zu bestaunen. Ebenfalls zum Festjahr ließ die Stadt eine auf 250 Stück begrenzte Serie Medaillen aus Meissner Porzellan herstellen. Für 12,50 Euro gibt es die Plakette im Rathaus-Servicepunkt. Sie zeigt auf der einen Seite das Rathaus mit dem Diana-Brunnen und auf der anderen Seite das Stadtwappen sowie den Schriftzug „800 Jahre Großenhain 1205 – 2005“. „Wir wollten damit noch vor Ostern an die Öffentlichkeit“, sagte Bürgermeister Burkhard Müller zur Präsentation. Vielleicht sucht der eine oder andere noch ein kleines Geschenk für Ostern. Die Medaillen seien zwar keine Eier, aber immerhin rund. Ähnlich wie beim Großenhainer Scheffel sollen die Einnahmen aus dem Verkauf dem Stadtfest zugute kommen.