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Die Kunst der Urgroßvaters

Nach seinem Tod geriet der Maler Paul Poetzsch in Vergessenheit. Auf Schloss Lauenstein kann man ihn neu entdecken – dank seiner Nachfahren.

Von Birgit Grimm
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Lutz Käubler, Urenkel und Nachlassverwalter des Malers Paul Poetzsch, hat die Ausstellung im Schloss Lauenstein eingerichtet. Im Vordergrund das Gemälde „Lesendes Mädchen“ von 1901.
Lutz Käubler, Urenkel und Nachlassverwalter des Malers Paul Poetzsch, hat die Ausstellung im Schloss Lauenstein eingerichtet. Im Vordergrund das Gemälde „Lesendes Mädchen“ von 1901. © dpa/Robert Michael

Am liebsten mag Lutz Käubler die kleinen Tafeln. Ölskizzen sind das zumeist, die sein Urgroßvater Paul Poetzsch in jeder Lebenslage auf Pappe oder Holz anfertigte. Sie sind ein Mikrokosmos seines Schaffens, zeigen die Vielfalt seines Könnens. Im Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein hat Käubler mit den Miniaturen eine runde Ecke „tapeziert“. Dicht an dicht hängen die Bilderchen, man guckt sich gern drin fest. Daneben geht es in schönster Petersburger Hängung weiter: Drei Bilder übereinander, obwohl die Formate nun deutlich größer sind: Es sind die Italienbilder von Paul Poetzsch. 1886 gewann der Maler, der an der Königlichen Kunstakademie in Dresden studiert hatte, mit seinem Gemälde „Die Danaiden“ den renommierten Prix du Rom. Das Preisgeld ermöglichte ihm eine zweijährige Studienreise nach Italien. Wie viele Maler seiner Generation ließ er sich von den mediterranen Lichtstimmungen und Landschaften inspirieren.

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