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Die Laufschuhe hängt er noch nicht an den Nagel

Jubiläum. Rudi Berger, langjähriger Betriebsratsvorsitzender im Waggonbau und begeisterter Langläufer, feiert heute seinen 65. Geburtstag.

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Von Frank Tillig

Wie die Zeit vergeht! So oder ähnlich werden die Gratulanten denken, die heute Rudi Berger zu seinem 65. Geburtstag gratulieren. Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende des Görlitzer Waggonbau befindet sich zwar im Ruhestand, aber ausruhen kommt für ihn nicht in Frage: Der begeisterte Läufer ist jedes Jahr ganz oben in der Stadtrangliste zu finden.

Er bewältigte auch den Rennsteiglauf, und wenn Ende April wieder zum Start des Zittauer Gebirgslaufes gerufen wird, fehlt der Rudi selten. Beide Läufe haben es aufgrund der Streckenlänge und des schweren Profils bekanntlich in sich. Doch vor Schwierigkeiten hat sich der Jubilar noch nie gescheut.

Im Sommer des Jahres 2001 wurde er vom damaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester für seinen Einsatz für die Arbeitnehmer – insgesamt über ein Jahrzehnt – mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Auch wenn der Spruch „Je oller, je doller“ auf Rudi Berger nicht ganz zutrifft: Sich im Seniorenalter auf die faule Haut legen, ist für den Sportler kein Thema.

Gibt Wissen weiter

Als langjähriger Leiter der Laufgruppe Königshufen, die zum Laufsportverein 1979 Görlitz e.V. gehört, gibt er lieber seine Erfahrungen weiter. Als einige Görlitzer Enthusiasten den Vorschlag machten, einen Marathon beiderseits der Neiße durchzuführen, gehörte er zu den vielen Skeptikern. Dennoch sagte er nicht Nein, als man ihn fragte, ob er mithelfen würde. Mit unzähligen Helfern sorgte er dafür, dass der Europamarathon 2004 ein voller Erfolg wurde.

Er gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des neuen Marathonvereines Görlitz und ist im Organisationskomitee für den 2005er aktiv. Hier leitet Rudi Berger die Arbeitsgruppe Wettkampf, die den gesamten sportlichen Bereich umfasst. Als gebürtiger Ostpreuße kann er sich in eine Sache regelrecht verbeißen.

Handeln statt reden

Nur eines bringt den sonst ruhigen Görlitzer sofort auf die Palme: Wenn gelabert statt gehandelt wird oder unkonkrete Aussagen und Festlegungen getroffen werden – da kann der gelernte Wagen- und Hufschmied schon mal mit der Faust auf den Tisch hauen. Das ist auch gut so: Denn engagierte Bürger wie Rudi Berger braucht die Stadt.

Auch Rudi Berger hat als Rentner niemals Zeit, denn, wenn er nicht in Sachen Sport unterwegs ist oder sich selbst fit hält, dann halten ihn seine sechs Kinder und acht Enkel auf Trab. Und alle Gratulanten werden sagen: Danke Rudi!