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Die letzte Kunstausstellung der DDR kehrt zurück

Die Städtische Galerie Dresden zeigt 34 Gemälde, die schon 1987/88 in der X. Kunstausstellung der DDR zu sehen waren. Was sagen und die Bilder heute?

Von Birgit Grimm
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1987 brechen in Uwe Pfeifers Bild "Auf dem Wege" die Menschen auf. Ist das schon der Vorgriff auf die Fluchtbewegung, die das Ende der DDR einleitete? Zumindest ließe sich das Ölgemälde so deuten.
1987 brechen in Uwe Pfeifers Bild "Auf dem Wege" die Menschen auf. Ist das schon der Vorgriff auf die Fluchtbewegung, die das Ende der DDR einleitete? Zumindest ließe sich das Ölgemälde so deuten. © Galerie der Berliner Graphikpresse; © VG Bild-Kuns

Die Kunstausstellungen der DDR waren Leistungsschauen des sozialistischen Realismus.  Leistungsschauen einer Kunst, die überwiegend frisch aus den Ateliers kam. Von 1946 an fanden sie aller fünf Jahre in Dresden statt. Intensive Juryarbeit ging ihnen voraus. Die Mitglieder der Auswahlkommission legten durchaus ästhetische Kriterien an und urteilten nicht nur, wie gern kolportiert wird, nach SED-politischen Maßstäben. Den Menschen blieb so auch schlechte Malerei erspart. Malerei, Grafik, Plastik waren im Albertinum zu sehen, das dafür jedes Mal komplett ausgeräumt wurde. Ab der VIII. Kunstausstellung präsentierte man die angewandten Sparten wie Kunsthandwerk, Plakat- und Buchgestaltung, Fotografie, Formgestaltung, Mode, Architektur in den Ausstellungshallen am Fucikplatz, an deren Stelle heute die Gläserne Manufaktur steht.

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