Franz Herz
Wer hätte das gedacht, dass die Talsperre Malter noch Naturgeheimnisse birgt? Es ist ein Stausee, der gerade mal hundert Jahre alt ist. Immer mal wieder wird er abgesenkt, neu aufgestaut oder bei einem Hochwasser bis an den Rand gefüllt. Die Talsperre ist ein technisches Bauwerk, das eben auch einmal gewartet oder repariert werden muss, und kein stiller Gebirgssee. Trotzdem hat sich dort die Gemeine Teichmuschel ausgebreitet und lebt in dem Stausee. Dabei blieb sie offenbar lange Zeit unentdeckt. Keiner weiß, wie lange schon. Nur wenn der Wasserspiegel abgesenkt wird, dann treten seit 2002 die Muscheln zutage.
Das zeigt, dass die Natur enorm anpassungsfähig ist und sich auch unter schwierigen Umständen immer wieder behaupten kann. Andererseits ist es sicher auch eine Folge von zunehmendem Umweltschutz. Die Kläranlagen, die in den letzten zwei Jahrzehnten für teures Geld gebaut wurden, haben positive Folgen für die Natur um uns herum. Freuen wir uns darüber, auch wenn die Muscheln in der Badesaison nicht mehr zu sehen sein werden.