Was die bunten Steinschlangen bedeuten

Wer in den vergangenen Wochen auf dem Neißeradweg unter der Stadtbrücke hindurch an der Neißegrundschule auf der Furtstraße unterwegs war, dem ist bestimmt die bunte Steinschlange aufgefallen. Die bemalten Brocken schlängeln sich dort dank des Teams, der Schulkinder und ihrer Familien entlang. Aber auch Spaziergänger und Radfahrer sorgen dafür, dass sie täglich wächst. Wer möchte, kann einen kreativ gestalteten Stein dazulegen und so ein Zeichen für Gemeinsamkeit und Zusammenhalt in der Corona-Zeit setzen, teilt die Schule in einer Pressemeldung mit.
Eine ähnliche Steinschlange haben anonyme Initiatoren übrigens auch am Berzdorfer See gestartet. Am unteren Weg nahe Klein Neundorf tummeln sich einige Steine mit bunten Zeichnungen, lächelnden Gesichtern und guten Wünschen wie "Bleibt oder werdet gesund!" Die bunten Steine - sie sind so etwas wie die Mutmacher in der Corona-Krise geworden. Denn es gibt sie in vielen Orten Deutschlands. Auch vor dem DRK-Altenpflegeheim Erxleben in Königshufen haben Mitarbeiter des DRK-Kreisverbands eines Morgens einige Exemplare gefunden. "Liebe Worte und Motivation ist in diesen Tagen Balsam für die Seele. Vielen Dank dem unbekannten Künstlern. Wir haben uns sehr gefreut!", schreibt das Team auf der DRK-Webseite.

An der Neißegrundschule machen Schüler sowie die Schulleitung durch Cindy Schilha außerdem seit drei Wochen durch ihr Plakat „Wir vermissen euch“ auf sich aufmerksam. Nach fast acht Wochen Notbetreuung und täglich betreuter Hausaufgabenstunde fehlen den Schülern nicht nur ihre Klassenkameraden sondern auch der Unterricht mit ihrer Klassenlehrerin. „Lasst uns zur Normalität zurückkehren“ fordert dieses Plakat.
Anwenden von Armbädern und Wassertreten im Freien
Das Warten wird am Montag ein Ende haben. Dann darf die Schule wieder für alle Klassen beginnen. Auch die Neißegrundschule hat hierzu viele Auflagen bekommen. "Alle freuen sich sehr, dass es endlich wieder losgehen kann", sagt Schilha.
Bereits während der Notbetreuungszeit hatte das Hortteam sich bemüht, den Schülern so viel Normalität wie möglich zu geben. Als zertifizierte Kneippschule gehörten dazu das Anwenden von Armbädern und Wassertreten im Freien, auf dem Barfußpfad Sinneswahrnehmung und Koordination zu schulen, Innenluftbäder im Hortraum zu genießen, Gartenwissen und Beetpflege am Kräuterberg und im Hochbeet, frisch aufgebrühte Kräutertees oder mit Heilkräutern zugesetztes Wasser und der tägliche Aufenthalt an der frischen Luft.
Neben der Notbetreuung hatten die Lehrer den Familien jeden Dienstag die Aufgaben für das Homeschooling in den Grundfächern zugeschickt. Zudem bekamen die Eltern Anregungen für sportliche Aktivitäten und Kneippanwendungen für Zuhause.
Trotz der aktuellen Beschränkungen startete, wie schon Tradition geworden, in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz auch in diesem Jahr für die vierte Klasse das Projekt „camera obscura“ - Fotografieren mit einer Keksdose. Dank der Studenten, Eltern und Pädagogen, die auch in Homeoffice ihren Beitrag geleistet haben, werden den Kindern zumindest theoretisch der Bau der Kamera, Grundlagen sowie die Funktionsweise einer „Lochkamera“ vermittelt.