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Die neue Zille-Marke wird knapp

Seit gestern ist das Sonderpostwertzeichen zum 150. Geburtstag des Malers zu haben. Nächste Woche gibt es in Radeburg einen Sonderstempel.

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Von Sven Görner

Am Schalter der Postfiliale im Kopierbüro Schmidt am Markt in Radeburg werden gestern deutliche mehr Sonderpostwertzeichen gekauft als das sonst bei neu herausgegebenen Briefmarken der Fall ist. „Man sieht ganz deutlich, dass nicht nur die Sammler kommen“, sagt Kerstin Sorschke. Ein Wunder ist das nicht, würdigt das Bundesministerium der Finanzen mit seiner ersten Sondermarke des Jahres 2008 doch Heinrich Zille, den großen Sohn Radeburgs. Für viele Zille-Städter ist die Marke eine willkommene Gelegenheit, ein bisschen Heimat in die Welt zu schicken.

„Leider haben wir auch von dieser Marke nur die übliche Erstausstattung bekommen“, sagt Frau Sorschke. Und so werden die Marken langsam knapp. Denn kleine Filialen, zu denen die Radeburger gehört, erhalten für den Anfang nur 200 Stück. „Aber wir können bei Bedarf nachbestellen.“

Ein Mangel an Marken scheint bei Werner Ranneberg nicht zu herrschen. Der Hamburger steht gegenüber dem Zille-Geburtshaus, auf dem Markt und bietet unter einem gelben Zeltdach so genannte historische Gedenkblätter mit Vignettenblock und Ersttagsbriefe an. Woher er die erst gestern erschienen Marken für die nach seinen Worten auf 500 Stück limitierten Gedenkblätter hat, will er nicht sagen. „Das ist Geschäftsgeheimnis.“ Die Stempelabdrücke mit dem Ausgabedatum 2.1. 2008 hat er sich jedenfalls am Schalter im Kopierbüro geholt. Das Briefmarkenblatt sei eine schöne Erinnerung, sagt der Berliner André Goldstein. Viel mehr seien diese Blätter in Briefmarkensammler-Kreisen nicht wert, ist von Günter Strobel vom Landesverband Sächsischer Philatelistenvereine e.V. zu erfahren. „Für uns Briefmarkensammler sind nur postalisch echt gelaufene Sachen interessant.“ Das, was Ranneberg und noch einige andere anbieten, sei dagegen eher etwas für Heimatfreunde.

Anders sieht es da schon mit dem offiziellen Sonderstempel für den Zille-Geburtstag aus, der am 10. Januar in Radeburg geschlagen wird. Bei der Post in Auftrag gegeben und dank der Unterstützung der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank finanziert hat ihn der Kultur- und Heimatverein Radeburg. Dessen stellvertretender Vorsitzender Jens Böhme ärgerte sich dann gestern auch etwas über die, wie er es nennt, Trittbrettfahrerei des Hamburgers.

Wer will, kann die Sonderbriefmarke am Zille-Geburtstag auf einen vom Verein angefertigten Briefumschlag oder eine Karte mit Zille-Porträt kleben und sie sich von 9 bis 18 Uhr in der Volksbank-Filiale auf der Großenhainer Straße mit dem Post-Sonderstempel abstempeln lassen.