Von Tomas Kliemann, Redakteur beim General-Anzeiger Bonn
Diese Frage musste kommen: „Hattet ihr eigentlich einen Trabi?“, fragt Katrin Wotzke ihre Kollegin Julia Steiner. „Klar, meine Eltern hatten einen“, antwortet sie, „ich weiß aber nicht mehr, welche Farbe, nach der Wende kauften sie dann einen VW Jetta.“ Wir stehen in der Dauerausstellung des Bonner Hauses der Geschichte, dort, wo die Präsentation auf den letzten 50 Metern des Geschichts-Parcours durch 75 Jahre noch einmal Fahrt aufnimmt. Große Inszenierung für einen großen Moment: Ein Trabant steht da in einem giftigen Grün zwischen zwei besprühten Mauersegmenten. Im Hintergrund eine große Projektionswand, auf der Filmszenen vom Mauerfall laufen. Der vielleicht emotionalste Augenblick in der Bonner Deutschland-Erzählung. „Man kennt diese Bilder“, sagt Julia Steiner, „und doch kriege ich immer eine Gänsehaut, wenn ich sie sehe“.