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Die Peterskirche steht gefährlich an Häusern

Bei einem großen Brand im November des Jahres 1890 war der bekannte Sakralbau mit in Gefahr.

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Am 8. November des Jahres 1890 hörte die Kaufmannsfrau Rosenthal von der Peterstraße 4 gegen 3 Uhr ein merkwürdiges Geknister. Während sie nach der Ursache des Geräusches forschte und zu diesem Zweck ihren Mann weckte, züngelten plötzlich Flammen aus dem Dach des gegenüberliegenden Vorderhauses der Bormannschen Brauerei, Peterstraße 11.

In dem brennenden Haus lag alles noch in tiefem Schlaf, und es hätte wohl Menschenleben gekostet, wenn die Rosenthals nicht sofort die betroffenen Personen geweckt hätten. Das Haus ist, wie alle anderen Häuser der Altstadt, unter Verwendung von großen Mengen Holz gebaut. Das Feuer muss in der Nähe der vom 2. Stock nach dem Boden führenden Treppe, unter der Hopfen lagert, entstanden sein. Auf welche Weise es entstanden ist, wurde nicht festgestellt. Vernichtet wurde der gesamte Dachstuhl.

Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und griff mit Rettungsleitern nach einer Stunde ein, denn erst um 4 Uhr hatten die Görlitzer Türmer das Feuer signalisiert. Die verwendeten Wassermassen ließen den Brand aber dann schnell unter Kontrolle kommen, so dass die Nachbargebäude und Hinterhäuser gerettet wurden.

Durch den Brand waren die Peterskirche und das hölzerne Turmgerüst ernsthaft bedroht. Bedauerlich und als gefährlich eingeschätzt blieb die Tatsache, dass die große Kirche so nahe von allen möglichen Hausbauten umgeben ist, was eine schnelle Möglichkeit der Ausbreitung eines Feuers bedeutet. Von Rechts wegen müsste diese Kirche auf einem freien Platz liegen.

aus dem „Görlitzer Nachrichten

und Anzeiger“ vom 10. November 1890