Ostritz. Die Priorin des Klosters St. Marienthal, Sr. Hildegard Zeletzki, begeht heute ihren 70. Geburtstag. Im Internationalen Begegnungszentrum wird es eine kleine Feier geben, denn Schwester Hildegard ist die Vorstandsvorsitzende.
Nach Informationen von Josephine Schmacht wurde Schwester Hildegard 1935 in Berlin als Rosemarie Zeletzki geboren. Ihre Eltern führten eine Dentistenpraxis. Nachdem die junge Christin in Berlin die Theresienschule, die einzige katholische Oberschule der DDR, absolviert hatte (diese Bildungseinrichtung war ein Geheimtipp für begabte junge Mädchen), versagte ihr die Humboldt-Universität den Studienplatz, da Rosemarie Zeletzki kein Arbeiter- und Bauernkind war.
Nach einem Studium an der Freien Universität Berlin lernte sie nach einer plötzlichen Krankheit das Kloster St. Marienthal kennen, in das sie 1962 eintrat. 1963 erhielt sie das Ordenskleid der Zisterzienserinnen und den Ordensnamen Hildegard. Im Kloster bekam Schwester Hildegard zahlreiche Aufgaben übertragen. Sie war für die Wirtschaft verantwortlich, war Archivarin und schrieb die Chronik weiter. Heute ist sie Priorin und damit Stellvertreterin der Äbtissin und Ansprechpartnerin für die Mitschwestern und Gäste des Klosters.
Schwester Hildegard hat eine besondere Vorliebe für Bücher, weshalb sie sich auch sehr für die Herausgabe des St. Marienthaler Psalters, eines 700 Jahre alten Gebetsbuchs, das alle Brände und Kriege überstand, einsetzt. Bekannt ist die Jubilarin auch für ihre Meditationen zu Texten des Ordensheiligen Bernhard von Clairvaux. (SZ)