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Die Ruhe am Pöbelbach genießen

Einen kleinen Traum hat Gerald Gommlich sich 1995 mit dem Kauf der Putzmühle am Pöbelbach verwirklicht. Einmal während einer Wanderung zum Hochmoor hatte der Dresdner das Haus entdeckt, das bereits im Jahre 1600 als eine der drei Schellerhauer Mahlmühlen in den Chroniken erwähnt wurde.

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Von Barbara Breuer

Einen kleinen Traum hat Gerald Gommlich sich 1995 mit dem Kauf der Putzmühle am Pöbelbach verwirklicht. Einmal während einer Wanderung zum Hochmoor hatte der Dresdner das Haus entdeckt, das bereits im Jahre 1600 als eine der drei Schellerhauer Mahlmühlen in den Chroniken erwähnt wurde. „Dann war ich oft hier oben und habe vor mich hin geträumt“, erzählt er. Ein Jahr später gehörte die Putzmühle ihm.

Der Wirt baute viel selbst in der Putzmühle

Bis zu der Eröffnung des beliebten Ausflugslokals 1998 bastelte der gelernte Elektriker häufig an Haus und Hof herum. „Da kamen viele vorbei und sagten, der muss doch verrückt sein“, erinnert er sich. Später kamen diese Menschen als Gäste wieder. Sie wollten sehen, was aus der Putzmühle geworden ist.

Innen lädt eine liebevoll mit Trockenblumen und Ästen dekorierte Gaststube zum Verweilen ein. Etwa 45 Menschen haben dort Platz. Die Bänke und Tische hat Gommlich selbst gebaut und ihnen mit Wachs das Antlitz der Vergangenheit verliehen. Wer in der Putzmühle eine Familien- oder Firmenfeier veranstalten möchte, sollte vorbuchen.

Als Ausflugslokal sich einen Namen gemacht

Vor allem älteres Publikum verkehrt häufig in dem Lokal. Zu Essen gibt es dort neben gemischtem Salat und Gemüseeintopf beispielsweise auch Lauch-Zucchini-Gratin frisch aus dem Ofen. „Ein Klassiker ist unsere Lammkeule mit Speckbohnen und Kartoffelklößen“, sagt Gommlich. Täglich gibt es hausgebackenen Apfelstrudel. Auch Kinder können in der Putzmühle schlemmen – Milchreis oder Kartoffelpuffer. Dazu gibt es eine Karte zum Ausmalen, damit ihnen das Warten aufs Essen nicht zu lange dauert. Langweilig werden sollte es Kindern in der Putzmühle bei schönem Wetter nicht: Ein nagelneuer Spielplatz mit einem Wasserspiel und Klettermöglichkeiten stehen bereit. Die Eltern können sich derweil zum Plätschern des Pöbelbaches auf der Terrasse erholen.

Eine Pension ist

noch geplant

Laut wird es an der Putzmühle nur, wenn Techno- oder Rockkonzerte stattfinden. Traditionell wird zudem immer am dritten Wochenende im September das Putzmühlenfest veranstaltet. In diesem Jahr vom 19. bis 21. September. „Da ist immer für alle etwas dabei“, verrät Gommlich. So ist das Putzmühlenfest eine große Familienfeier, auf der sogar Blasmusik erklingt.

Immer wieder denkt sich der Gastwirt etwas für die Gäste aus: So gibt es mal Kabarett-Veranstaltungen oder Dia-Vorträge. In Zukunft will Gommlich in der ersten Etage der Putzmühle eine Pension mit acht Betten eröffnen. „Zwei Zimmer sind schon fast fertig“, erzählt er. In der zweiten Etage lebt der Gastwirt mit seiner Familie. Besonders faszinierend findet er an der Putzmühle die Ruhe. Die ist zurzeit noch größer als sonst. „Alle Straßen nach Oberpöbel sind nun auf einmal zu“, ärgert sich Gommlich. Überall werden die Schäden der Augustflut beseitigt. Häufig rufen Gäste den Wirt von unterwegs an, um nach dem Weg zu fragen. Mit ein wenig Telefonassistenz finden dann aber doch die meisten ins Pöbeltal.

Putzmühle, Oberpöbel 8, 035052/ 20720; dienstags bis sonntags ab 11 Uhr; Küchenschluss um 21 Uhr; montags Ruhetag – außer an Feiertagen und in den Ferien; Infos: www.putzmuehle.de