Der jahrelange Streit, wie Meißen sich noch besser präsentieren und daraus Nutzen für sich ziehen kann, soll beigelegt werden. Künftig soll eine stadteigene Tourismus- und Marketing GmbH alle Aufgaben zur Darstellung und Werbung sowie die Organisation von Festen in der Stadt übernehmen. Mit einem mehrheitlich gefassten Grundsatzbeschluss stellten die Stadträte jetzt die Weichen dafür. Am 1. Januar 2016 soll die neue GmbH arbeitsfähig sein. Wie Wirtschaftsförderer Martin Raupp erklärte, werde die neue Gesellschaft auch die Tourist-Info übernehmen und die Aktivitäten von Tourismus- und Gewerbeverein einbinden.
In einem weiteren Beschluss beauftragten die Stadträte die Verwaltung, bis zum Start der neuen GmbH „geeignete Finanzierungsinstrumente“ zu erarbeiten. Dabei sollen erneut Möglichkeiten geprüft werden, Besucher der Stadt an der Finanzierung von Werbemaßnahmen zu beteiligen. In den vergangenen Jahren waren Bemühungen, eine Kurtaxe in touristischen Einrichtungen Meißens zu erheben, ebenso gescheitert wie die Einführung einer auf Ticketpreise von Kultureinrichtungen aufgeschlagenen Kulturförderabgabe.
In der Debatte mahnte Ullrich Baudis (Linke) ein Stadtmarketing-Konzept an, ohne das die Stadt keinerlei Aussicht auf Fördermöglichkeiten habe. OB Olaf Raschke (parteilos) dagegen verwies darauf, dass „wir uns mitten in einen Prozess befinden“, in dessen Verlauf ein solches umfassendes Konzept entstehen soll. Er sprach sich außerdem für eine breite Einbeziehung aller Beteiligten aus, um Pleiten wie beim Kulturgroschen, den die Stadt wieder zurückzahlen musste, künftig zu vermeiden. Die Linken-Stadträte Heinz Gleisberg und Lutz Thieme konnten sich nicht mit ihrer Forderung nach mehr Kontrolle durch die Stadträte durchsetzen. Martin Bahrmann (FDP) entgegnete, dass zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe geschaffen wurde, in die alle Stadtratsfraktionen Vertreter entsenden können. (SZ/da)