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Die SZ-Entdeckertour am 28. April

Auch die Landesbühnen sind bei der SZ-Entdeckertour auf Schloss Hubertusburg dabei. Allen voran Sängerin Silke Richter.

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Von Marco Mach

Lammbraten mit Rosmarin. Oder Pasta mit getrockneten oder frischen Tomaten, Ruccola und Parmesan obenauf. Hmm, lecker. Das sind nur zwei Lieblingsgerichte von Landesbühnen-Sängerin Silke Richter. „Ich koche gerne, täglich und lade auch gerne Leute ein“, sagt die Mezzosopranistin und bringt deshalb neben ihrem Sangestalent beste Voraussetzungen mit, eine Wirtin zu spielen. Und das tut sie auch. Seit Oktober 2012 begeistert sie als Josepha Vogelhuber in Ralph Benatzkys berühmtem Singspiel „Im weißen Rössl“.

Sympathisch und stimmgewaltig: Landesbühnen-Sängerin Silke Richter. Foto: Thomas Kube
Sympathisch und stimmgewaltig: Landesbühnen-Sängerin Silke Richter. Foto: Thomas Kube

Bisher begrüßte und bewirtete sie Gäste auf Wackerbarth, im Landesbühnen-Foyer und in Erfurt, bald aber auch in Wermsdorf. Zur SZ-Entdeckertour am 28. April auf Schloss Hubertusburg zeigt sie mit Kollegen Ausschnitte aus der Operette, sozusagen als Gastgeberin des Tages. Diese Rolle ist für sie eine ganz neue Erfahrung. Schließlich ist sie mit relativ viel Text verbunden, hat einen hohen schauspielerisch-komödiantischen Anspruch und erfordert viel Improvisation und Spontanität im engen Kontakt mit den Zuschauern. „Es macht einen Riesenspaß“, sagt die gebürtige Elsterwerdaerin – auch wenn eine Sängerin vor allem singen wolle.

Dass sie das genauso beherrscht, hat sie schon oft und deutschlandweit bewiesen. Wallendes blondes Haar und eine starke körperliche wie stimmliche Präsenz auf der Bühne zeichnen sie aus. Ihr Repertoire reicht vom romantischen Liedgut bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts. Zuletzt überzeugte sie erst die Kritiker als Messagera/Speranza in Monteverdis Barockoper „L’Orfeo“. Eine Rolle, die Silke Richter gesanglich gesehen als eine ihrer bisher schönsten an den Landesbühnen Sachsen einstuft. Nach mehreren Gastspielen in Radebeul ist sie dort seit 2009 fest engagiert. Davor stand sie schon in einigen ihrer Traumrollen erfolgreich auf den Bühnen des Theaters Plauen-Zwickau – als Octavian im „Rosenkavalier“ von Strauss und als Carmen in Bizets gleichnamigem Werk. „Ich würde gern noch die Charlotte in Massenets Oper Werther singen“, sagt sie. Gesang hatte sie an der Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ bei Kammersängerin Lenelies Höhle und Angela Liebold studiert.

Leonce und Lena treffen Wagner

Als nächstes ist Silke Richter aber erst einmal in zwei eher schrulligen Figuren zu erleben. In „Frau Luna“ spielt sie ab 4. Mai die Frau Pusebach. Und diesen Sommer in Rathen gibt sie in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, dem Musical nach dem deutsch-tschechischen Kultfilm, die böse Stiefmutter. Dabei sei sie privat eine ganz liebe (Stief-)Mutter, betont das Mitglied einer Patchwork-Familie aus Radebeul-Ost lächelnd. Und eine sympathische Frau ist sie dazu. Natürlich habe auch sie sich als Kind vor dem Fernseher mit Aschenbrödel identifiziert. Doch aus dieser Rolle sei sie nunmehr leider herausgewachsen.

Als Stiefmutter (15 Uhr) wie auch als Rössl-Wirtin (12 und 14 Uhr) ist Silke Richter nun zum SZ-Entdeckertag zu sehen. Neben diesen beiden Inszenierungen stellen die Landesbühnen jeweils am Ende einer Schlosstour im Ovalsaal noch weitere Stücke vor: „Leonce und Lena“ (11 Uhr), das erst am Freitag in Meißen Premiere hatte, das Wagner-Kammerkonzert (13 Uhr), welches ganz am 27. April schon in Wermsdorf zu hören ist, und die Kammeroper „Pyramus und Thisbe“ (16 und 17 Uhr), mit der die Landesbühnen am 1. Februar das Schloss als neue Spielstätte einweihten.

Wer „Im weißen Rössl“ mit Silke Richter komplett in Wermsdorf sehen will, hat dazu Mitte August die Gelegenheit. „Ich gebe zu, die Rössl-Wirtin ist mir sympathischer als die Stiefmutter, auf die ich mich aber auch sehr freue.“ Sagt es und ergänzt: „So, jetzt koche ich zu Hause was.“