In Wilthen brodelt die Gerüchteküche. Anlass ist, dass das Haus an der Mönchswalder Straße zum Verkauf steht, in dem sich das Fitnessstudio Villa Vital befindet. Von Pleite des Unternehmens bis zur Trennung der Eigentümer reichen die Vermutungen. Die SZ fragt dazu bei Maik und Veronika Drechsel nach.
Gleich zu Beginn die Frage, die alle Nutzer der Villa Vital am meisten bewegt: Wird das Fitnessstudio geschlossen?
Ein klares Nein! Die Villa Vital bleibt geöffnet. Was wir uns in den zurückliegenden 20 Jahren aufgebaut haben, geben wir keinesfalls auf. Wir möchten weiter unseren Berufen als Trainer, Ernährungsberater und Geschäftsführer nachgehen.
Wie soll das gehen, wenn Sie nicht mehr Eigentümer des Hauses sind?
Wir wollen mit dem Studio, das wir übrigens privat betreiben, ohne an eine große Sportstudio-Kette angeschlossen zu sein, künftig ein sicherer gewerblicher Mieter im Haus sein.
Warum wollen Sie das Haus verkaufen?
Wir wollen Haus und Gewerbe – also Hülle und Geschäft – trennen. Dieses Ziel verfolgen wir schon seit Längerem. Das Studio ist bereits abbezahlt; es kann sich gut allein tragen. Für das Haus laufen noch Kredite. Schließlich haben wir Anfang der 90er Jahre 1,15 Millionen DM in die Ruine gesteckt, die zuvor zwei Jahre lang leer gestanden hatte. Auch danach haben wir immer wieder investiert, zum Beispiel einen Saunagarten und eine Terrasse angebaut. Es ist aber definitiv kein Notverkauf, sondern eine persönliche Entscheidung.
Sie wohnen doch auch im Haus …
Ja, und das ist ein weiterer Grund für den angestrebten Verkauf. Wir wollen unsere Wohnsituation verändern, möchten statt unterm Dach künftig gern ebenerdig wohnen, wo wir und unsere zwei Kinder direkt raus ins Grüne können. Nach 20 Jahren ist es uns jetzt auch wichtig, Arbeit und Privatleben mehr zu trennen.
Wer die Villa kauft, kann also auch die Wohnung im Dachgeschoss vermieten oder selbst nutzen. Wir denken, das Objekt ist gut geeignet für jemanden, der ein Haus als Geldanlage sucht.
Aber was ist, wenn ein künftiger Käufer das Studio nicht als Mieter will?
Es ist – um das noch mal zu betonen – kein Notverkauf. An wen und zu welchen Konditionen das Haus verkauft wird, entscheiden wir, nicht die Bank. Was mit dem Haus künftig passiert, liegt in unseren Händen.
Viele Nutzer des Fitnessstudios befürchten dennoch eine Schließung . . .
Vor anderthalb Jahren haben wir kräftig in die Umgestaltung des Studios investiert. Das tut man doch nicht, wenn man es dann nicht weiter betreiben möchte. Wir haben vielmehr etliche Pläne für die Zukunft unserer Villa Vital.
Wie sehen die aus?
Wir wollen einerseits künftig noch mehr der demografischen Entwicklung Rechnung tragen, also das Angebot noch besser auf die Bedürfnisse älterer Leute ausrichten durch mehr Reha- und Gesundheitssport und mehr geführte Trainingskurse. Auch mehr physiotherapeutische Angebote soll es geben. Die Kinder-Sportgruppe für Vier- bis Sechsjährige soll wieder aktiviert werden. Die Ernährungsberatung führen wir weiter. Seit Kurzem bieten wir eine Stoffwechselkur an, die schon jetzt ein großer Erfolg ist.
Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums gibt es derzeit gerade die Möglichkeit, die Villa Vital ganz ohne Risiko kennenzulernen, indem man das Angebot drei Monate lang unverbindlich testet.
Wie viele Mitglieder und Mitarbeiter hat das Fitnessstudio?
Wir haben derzeit rund 400 Stammkunden, die aus dem ganzen Oberland aber auch aus Bautzen kommen. Neben uns Beiden gibt es eine fest angestellte Mitarbeiterin und außerdem sechs Trainer und Kursleiter sowie zwei Reinigungskräfte, die auf Stundenbasis beschäftigt sind.
Gespräch: Katja Schäfer
www.sport-villa.de