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Die Wehlmuschel wird zum Markenzeichen für Nudeln

Der Wehlener Mario Lucia könnte für ein neues Souvenier aus dem „Wehlstädtel“ sorgen. Für ein essbares. Denn seine Wehlmuschel ist eine Nudel, die in seiner gerade entstehenden Nudelmanufaktur neben Rigatoni und Spiralen produziert werden soll.

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Von Ute Himmer

Der Wehlener Mario Lucia könnte für ein neues Souvenier aus dem „Wehlstädtel“ sorgen. Für ein essbares. Denn seine Wehlmuschel ist eine Nudel, die in seiner gerade entstehenden Nudelmanufaktur neben Rigatoni und Spiralen produziert werden soll.

Zum 14. Naturmarkt am Sonntag gehörte auch Lucia zu den über 60 Anbietern. Die Besucher konnten bei einem Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Baukulissen seiner Manufaktur am Markt1 werfen und die Teigwaren verkosten. „Es ist schön für den Ort, dass es wieder etwas Neues gibt“, sagt Besucherin Gerlinde Altwein. Und ihr Mann fügt hinzu, dass sie die Wehlnudeln natürlich probieren werden. „Wir wollen doch wissen, wie die Konkurrenz schmeckt“, scherzt Gerlinde Altwein. Das Paar kommt aus Riesa, einer Stadt, die für ihre Nudelproduktion bekannt ist.

„Der erste Teil der Nudelmanufaktur, der Feinkostladen, ist schon fertig“, erklärt Mario Lucia den Riesaern. In der Saison hat das Geschäft jetzt jeden Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. „Im Bau ist die Nudeltheke, das heißt, die offene Küche als Schauproduktion.“ Deshalb wird gegenwärtig die Nudelmaschine noch in Lucias Privathaus in Wehlen betrieben. 30 Stunden in der Woche ist der gebürtige Cottbuser mit der Nudelproduktion beschäftigt. Ihm zur Seite steht eine Mitarbeiterin. Immerhin 7000 Nudeltüten à200 Gramm werden gegenwärtig wöchentlich produziert. Übrigens ist in jeder Tüte eine grüne Wehlmuschel, gewissermaßen das Markenzeichen von Lucia. „Zum Schlafen bleibt da nicht mehr viel Zeit“, sagt er. Denn der gelernte Hotelkaufmann und Restaurantmeister muss auch noch seinem Beruf als gastronomischer Leiter einer renommierten Einrichtung in Meißen nachgehen. „Jetzt kann ich noch nicht von der Nudelproduktion leben“, sagt Lucia. „Vielleicht ist das in einigen Jahren möglich.“

Bisher hat er knapp 40000 Euro in das Vorhaben gesteckt. 60000 Euro braucht er noch, um alles fertig zu bekommen. Dabei hofft er auch auf Unterstützung durch Fördergelder. „Es müssen noch Lagerräume angemietet werden“, sagt Lucia. Denn im Winter soll vorproduziert werden. Die Zutaten wie Hartweizen beziehe er von Bauern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, erzählt der 36-Jährige, der schon mit weiteren Nudel-Geschmacksrichtungen wie Chili, Brennnessel oder Bärlauch experimentiert. Die Rezepturen hat er sich selbst einfallen lassen.

Die Idee der Nudelherstellung sei an unzähligen Kochabenden mit Freunden entstanden. „Damals hingen die Nudeln zum Trocknen quer durch die Küche in meinem Haus“, erinnert er sich. Zwei Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee ein tragfähiges Konzept wurde. Nun kann man die Nudeln auch in neun Filialen des Konsum Dresden sowie in einigen Lebensmittelläden in Wehlen und Rathen kaufen.