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„Die Wende war mein Glück“

Tino Kittner hat in der DDR einen Handwerksberuf gelernt. Inzwischen ist der Rothenburger zum Inbegriff für Bootstouren auf der Neiße geworden.

Von Frank-Uwe Michel
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Schlauchboot fahren auf der Neiße, Feiern in der Taverne – nur zwei von mehreren Geschäftsfeldern, mit denen der Rothenburger Tino Kittner nach dem Mauerfall durchgestartet ist.
Schlauchboot fahren auf der Neiße, Feiern in der Taverne – nur zwei von mehreren Geschäftsfeldern, mit denen der Rothenburger Tino Kittner nach dem Mauerfall durchgestartet ist. © André Schulze

Wenn Tino Kittner heute in Rothenburg am Neißeufer sitzt, ein paar Hundert Meter weiter einen Blick über den Zeltplatz hin zur Taverne wirft oder in seiner Pension mit Gästen ins Erzählen kommt, dann wird ihm klar, dass sein Leben ohne den Mauerfall vor 30 Jahren wahrscheinlich ganz anders verlaufen wäre. „Nein, nicht wahrscheinlich. Ich hätte mich ganz sicher anders orientiert. Diese Möglichkeiten gab es ja früher nicht“, berichtigt er sich selbst. Kittner war 19, als die Welt für DDR-Bürger plötzlich viel größer wurde. „Ich hatte damals eine Freundin in Berlin. Die wohnte direkt an der innerdeutschen Grenze. Donnerstags telefonierten wir immer miteinander. Sie erzählte mir, dass ihre Mutter gerade in den Westen gegangen war. Die Grenze sei offen. Ich hielt das für Quatsch und ging nichtsahnend ins Bett. Am nächsten Morgen sah ich im Fernsehen, was passiert war.“

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