SZ +
Merken

Die Wunde Dresden

Dresdens Gedenk-Tradition ist so einzigartig wie umstritten. Diese Besonderheit hat eine Geschichte. Sie ist deutsch-deutsch und systemübergreifend.

Von Oliver Reinhard
 6 Min.
Teilen
Folgen
In der DDR galt der 13. Februar bald als „Kampftag für den Frieden“. Hausgemeinschaften wie diese im Jahr 1952 verpflichteten sich zu Arbeitseinsätzen, Arbeiter zur Norm-Übererfüllung. Die SED „gedachte“ der Toten auch , indem sie den Jahrestag als „Natio
In der DDR galt der 13. Februar bald als „Kampftag für den Frieden“. Hausgemeinschaften wie diese im Jahr 1952 verpflichteten sich zu Arbeitseinsätzen, Arbeiter zur Norm-Übererfüllung. Die SED „gedachte“ der Toten auch , indem sie den Jahrestag als „Natio © SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Erich Höhne & E

Auf Dresdens Glanz fällt immer wieder der Schatten längst vergangener Stunden. Es ist der Schatten jener Nacht, in der britische Bomber das Zentrum des alten „Elbflorenz“ in eine Trümmerwüste verwandelten. Bis zu 25.000 Menschen starben – erschlagen, erstickt, verbrannt. Ob beim Wiederaufbau der Frauenkirche, bei der Teilrekonstruktion des Neumarkts, selbst bei der Füllung freier Zentrums-Areale durch Investorenarchitektur: Immer wieder spielen die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges eine Rolle in den Kontroversen um Dresdens städtebauliche und politische Identität. Doch zu keiner Zeit werden die langen Schatten der Bombennacht sichtbarer als jedes Jahr rund um den 13. Februar.

Ihre Angebote werden geladen...