Von Ingo Kramer
Ob die zeitliche Nähe Zufall ist oder ein neuer Trend dahintersteckt, kann Uwe Horbaschk von der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien derzeit noch nicht sagen. Eins aber steht fest: Die Diebe, die in der Nacht zum Freitag und am Montagmorgen in der Altstadt aktiv waren, hatten es gezielt auf neuere Fahrzeuge der Marke BMW abgesehen. Zweimal waren sie erfolgreich, einmal blieb es beim Versuch. Die gestohlenen BMWs, beide Baujahr 2007, haben zusammen einen Zeitwert von 85000 Euro. Über die Täter ist bisher nichts bekannt.
Auch Roman Hubatsch, Geschäftsführer des BMW-Autohauses Buder-Hubatsch, kann noch keinen Trend ausmachen. Von seinem Gelände wurde erst einmal ein BMW gestohlen – und zwar im Winter 2008/2009. Seither hat das Autohaus unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Weil auch Diebe Zeitung lesen könnten, will Roman Hubatsch keine Details verraten. Offensichtlich aber ist: Fahrzeuge, die vor dem Autohaus stehen, sind mit Parkkrallen gesichert. Höherwertige Autos werden nachts nach drinnen gebracht oder gar nicht erst außen abgestellt. „Die meisten Autohäuser in der Region haben ihre Vorbereitungen getroffen“, weiß der Geschäftsführer. Auch die Polizei ist sensibilisiert und kontrolliert nach den jetzigen Vorfällen verstärkt BMWs. „Die Kollegen bekommen stets aktuelle Lagebilder und Schwerpunktsetzungen“, so Uwe Horbaschk.
Auch beim morgigen Treffen der Innenminister von Polen und Deutschland wird das Thema Autoklau sicher eine Rolle spielen. Gegen 10.15 Uhr werden Jerzy Miller und Thomas de Maizière im Görlitzer Rathaus eintreffen und anschließend gemeinsam über die Altstadtbrücke gehen. Sie hatten das Treffen im Frühjahr verabredet, um die Zusammenarbeit nach dem Wegfall der stationären Grenzkontrollen zu thematisieren und die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Region hervorzuheben.