Von Marco Mach
Die Diebe werden immer dreister: Genau in dem Gebäude an Pirnas Königsteiner Straße, wo die Kriminalpolizei sitzt, brachen sie innerhalb einer Woche gleich zweimal ein. Beide Male betroffen: der Friseursalon Colouri im Erdgeschoss.
Laut Salonleiterin Yvonne Franz haben die Einbrecher – nachdem sie die Tür mit einem Brecheisen aufgebrochen hatten – beim ersten Mal den Tresor mit rund 1800 Euro mitgenommen. Beim zweiten Mal hätten sie kein Bargeld gefunden, auch keine Geräte mitgehen lassen, nur die Schränke durchwühlt. „Wir sind jetzt elf Jahre hier, bisher war nichts passiert“, blickt Yvonne Franz zurück.
In der Nacht des zweiten Einbruchs, vom Mittwoch zum Donnerstag, gab es eine regelrechte Diebesserie in Pirnas Innenstadt. Die Polizei musste auch zu Friseursalons am Dohnaischen Platz und der Robert-Koch-Straße ausrücken. Außerdem wurden Einbrüche in ein Büro an der Breiten Straße und einer an der Siegfried-Rädel-Straße gelegenen Bürotechnikfirma gemeldet. Letztere gehört Bodo Herath. Er zeigt der SZ Spuren, die die Diebe hinterlassen haben: ein aufgehebeltes Fenster, eine aufgebrochene Schranktür. Als Erstes hätten sie alle Kabel herausgerissen, damit kein Alarm ausgelöst werden konnte. Danach hätten sie vor allem Ersatzteile, zum Beispiel für Drucker, entwendet. „Im Tresor war zum Glück nix drin“, sagt Herath. Er schätzt den Schaden auf „ein paar Tausend Euro“.
Im Gegensatz zum Lotto- und Tabakladen seiner Frau an der Breiten Straße, in den im Durchschnitt zweimal im Jahr eingebrochen werde, sei bei ihm seit Langem niemand mehr eingestiegen. Dass die Polizei den oder die Täter fasst, daran glaubt er nicht. Er zweifelt sogar daran, dass große Maßnahmen zur Absicherung etwas bringen: „Vielleicht sollte man wirklich alle Schränke offen lassen. Dann ist der Inhalt zwar auch weg, aber sie selbst sind nicht kaputt.“
Sind es verschiedene Täter? Oder ist in Pirna eine Bande unterwegs? Von der Polizei heißt es nur knapp, dass noch ermittelt werde. Genauso in einem Fall von voriger Woche: Da haben Unbekannte zwei Computer aus einem Büro an der Breiten Straße gestohlen.
Noch kein Ergebnis
Zu keinem Ergebnis ist die Polizei bisher auch bezüglich der Einbruchsserie Anfang Oktober gekommen. Entlang der Lohmener Straße in Pirna-Copitz bis hinein nach Lohmen zerstörten die Ganoven Türen, Scheiben und zum Teil die Inneneinrichtung mehrerer Geschäfte, Firmen und Gaststätten. Betroffen waren u.a. die Ferienfahrschule, ein Werbestudio und ein Imbiss in Copitz, das Landhaus Nicolai und der Lohmener Jugendclub. Auch das Copitzer Einkaufszentrum blieb von einem Einbruchsversuch nicht verschont. Der Sachschaden belief sich laut Polizei auf mehrere Tausend Euro.