Das läuft in Bischofswerda Open Air

Bischofswerda. Bis zu vier Open-Air-Veranstaltungen sollen in diesem Sommer in Bischofswerda stattfinden. Eine entsprechende Empfehlung gab jetzt der Verwaltungsausschuss des Stadtrates an Oberbürgermeister Holm Große (parteilos). Die Stadtverwaltung muss für die Veranstaltungen, die jeweils bis 2 beziehungsweise 3 Uhr geplant sind, eine Ausnahmegenehmigung erteilen.
Der Großdrebnitzer Jugendclub plant für den 4. Juli auf dem Sportplatz des Dorfes seine "Summer Opening Party 2020". Der Antrag dafür ist bereits gestellt, alle Unterlagen, einschließlich der Zustimmungserklärungen der Nachbarn, liegen im Rathaus vor. Das sowie die guten Erfahrungen mit einer ähnlichen Party vor zwei Jahren gaben den Ausschlag, den Großdrebnitzern für diesen Abend den Vorzug gegenüber dem Eastclub zu geben.
Auch der hatte für den 4. Juli ein Open Air geplant, nämlich Eastbeach im Stadtbad Bischofswerda. Doch der East habe seine geplanten Veranstaltungen bisher nur angemeldet, und auch das erst nach Aufforderung, sagte die zuständige Amtsleiterin Sybille Müller.
Eastbeach wird um zwei Wochen vorgezogen
Laut Stadtverwaltung könne man für einen Abend nur eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Begründet wird das mit den begrenzten Möglichkeiten einer Kleinstadt, solche Großveranstaltungen abzusichern - von den Ordnungshütern über den Rettungsdienst bis zu den freiwilligen Feuerwehren. Normalerweise herrsche ab 22 Uhr Nachtruhe. Eine Ausnahme solle auch eine solche bleiben, argumentiert die Verwaltung.
East-Chef Heiko Düring plant deshalb um. Eastbeach soll nun am 20. Juni stattfinden. Darüber hinaus darf er am Klub an der Neustädter Straße am Stadtfest-Sonnabend, dem 13. Juni, zur Aftershowparty sowie am 5. September zur Sommerabschlussparty einladen.
Die Stadt hatte Düring den 18. Juli für die Badparty angeboten. Der East-Chef, Vater von drei Kindern, lehnte ab: "An diesem Wochenende gibt's die Zeugnisse. Da möchte ich bei meinen Kindern sein." Er bedauere die Verschiebung, sagte er der SZ. Denn für den 5. Juli habe er zusammen mit dem Spielmannszug ein Familienfest im Bad geplant. Auf den Tag nach dem 20. Juni verschieben lasse sich das aus terminlichen Gründen leider nicht.
Nächtliche Ruhestörungen bleiben ein Knackpunkt
Die Empfehlung an den OB durch den Verwaltungsausschuss erfolgte bei fünf Ja- und einer Nein-Stimme sowie zwei Enthaltungen. Stadtrat Marcus Katzer (BfB) wurde von der Stadtverwaltung als befangen erklärt, was bei einigen Ausschussmitgliedern auf Unverständnis stieß.
Hauptamtsleiterin Nicole Pietsch erklärte, man habe die Sache rechtlich geprüft und einen Interessenkonflikt erkannt. Marcus Katzer lebt mit seiner Familie unmittelbar neben dem East. Stadtbekannt ist, dass das Verhältnis zwischen beiden Nachbarn, freundlich formuliert, gespannt ist.
Seit Jahren beschwert sich Marcus Katzer über nächtliche Ruhestörungen durch den Klub, auch nach den genehmigten Zeiten. Stadträtin Simone Keimel (Die Linke) gibt ihm Recht: "Es ist eine Beeinträchtigung. Und die Polizei sieht es als nicht relevant an einzugreifen." Auf die Frage von Ausschussmitgliedern, wer die Einhaltung der genehmigten Zeiten kontrolliert, erklärte Sybille Müller, die Stadtverwaltung stehe in Kontakt mit der Polizei. So seien gemeinsame Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei geplant.
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