Von Thomas Feig
Unzählige Legenden ranken sich um die Tour de France. Unter anderem auch diese: Zwanzig Minuten Vorsprung hatte der algerische Rennradler Abd al-Kader Zaaf 1950 auf einer glühend heißen Etappe herausgefahren. Doch dann wurde ihm plötzlich schwindlig, er stürzte. Zuschauer legten den Bewusstlosen unter einen Baum und flößten ihm zur Stärkung Wein ein. Wieder erwacht, geriet Zaaf in Panik, sprang auf sein Rad und – fuhr in die verkehrte Richtung.
Auf den Fahrradfest-Touren in und um Dresden gab es im vergangenen Jahr auch die eine oder andere Irritation. Zwar wiesen auf den Strecken rund 350 Hinweisschilder den Weg, aber für manche Teilnehmer war doch nicht immer eindeutig klar, wo es lang geht. Am 27. Juli soll deshalb die doppelte Schilderzahl für eine noch bessere Orientierung sorgen. Ganz neu hinzu kommen diesmal Geradeaus-Pfeile. 360 Stück sorgen für einen hoffentlich umwegfreien Tourgenuss. Fast noch einmal so viele Pfeile in auffälligem signal-orange sollen das Abbiegen in die falsche Richtung verhindern. Zusätzlich weisen weitere 41 Schilder gesondert auf Gefahrenstellen wie Kreuzungen oder Gegenverkehr hin.
Trotz der 770 Schilder und rund 280 Helfern an den Strecken: „Die Radfest-Teilnehmer müssen sich bewusst sein, dass sie sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegen.“ Das betonte Heike Rutke, Marketingchefin der Sächsischen Zeitung, noch einmal auf der gestrigen Fahrradfest-Pressekonferenz.
Auch die Zahl der Einsatzkräfte, so Rutke weiter, hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Sie stehen an Kreuzungen, Straßeneinengungen und unübersichtlichen Abschnitten mit Gegenverkehr.
Die Absicherung übernehmen Polizei und Feuerwehr im Verbund mit Helfern der Verkehrswacht, Ordnern und Sanitätern. Je ein Polizeifahrzeug vorn und hinten begleitet die kurze Fünf-Kilometer-Strecke, da auf ihr besonders viele Kinder mitfahren. Insgesamt, sagte Tourenplaner Wolfgang Friedemann, sind die Fahrradfest-Strecken diesmal fast so gut abgesichert wie ein Profi-Radrennen.