Nach dem Krankenhaus gesund nach Hause – das ist der Wunsch, den jeder hat. Die Realität aber sieht oft anders aus. Eine unheilbare Krankheit oder eingeschränkte Mobilität können dauerhafte Pflege erfordern. Und die muss binnen kurzer Zeit organisiert werden. Zwar sind die Krankenhäuser gesetzlich verpflichtet, Patienten erst zu entlassen, wenn ihre Nachbehandlung gesichert ist. Doch die sozialen Dienste stoßen oft an Grenzen, weil schlicht keine Betten frei sind. Dann muss sich die Familie auf den Weg machen und Heim für Heim abklappern.
Ein Aufwand, der Berufstätige oft überfordert. Doch wenn sie die Pflege schon nicht selbst übernehmen können, möchten sie Eltern oder Großeltern mit guten Gewissen in ein Heim geben – in ein helles, freundliches Zimmer mit liebevoller Betreuung. Aber wo findet man das auf die Schnelle? Ein digitaler Pflegeplatzmanager soll jetzt helfen und nach 62 Minuten das erste passende Angebot vorschlagen – so wird es versprochen. Die Skepsis bleibt, weil es dadurch noch nicht mehr Pflegeplätze gibt. Denn damit das neue System funktioniert, müssen alle Heime, ambulanten Dienste und Krankenhäuser in Sachsen mitmachen und ihre Kapazitäten ins Netz stellen. Nur so kann der Pflegeplatzmanager einhalten, was seine Erfinder versprechen.