Von Tilman Günther
Innerhalb von wenigen Sekunden rast das Feld vorbei. Das lange Warten auf die Stars der Deutschland-Tour hat sich dennoch gelohnt. Mit Jan Ullrich an der Spitze fahren die Radprofis über die B 170 durch Bannewitz, Possendorf und Dippoldiswalde bis nach Reichenau, wo sie den Weißeritzkreis wieder verlassen. Die vielen Zuschauer an der Strecke erhaschen einen Blick auf Jan Ullrich und Erik Zabel, der die Sprintwertung am Autohaus Liliensiek in Dipps und später auch die Etappe gewinnt.
Für die wenigen Augenblicke der Durchfahrt braucht es eine perfekte Organisation. Lange vor den Rennfahrern rollt das erste Auto über die Straße, unzählige Polizeimotorräder, Presse- und Begleitfahrzeuge. Dem Feld folgt die lange Schlange der Materialwagen. Insgesamt 350 Journalisten sind bei der Tour dabei. Für die ARD sind 18 Kameras, vier Hubschrauber und ein Flugzeug unterwegs. Ein Medienspektakel wie es der Weißeritzkreis bisher wohl noch nicht erlebt hat.
Damit der Tross ungehindert rollen kann, sind die Straßen gut eine halbe Stunde vor der Durchfahrt gesperrt. „78 Streckenposten sorgen im Weißeritzkreis für einen reibungslosen Ablauf. Hinzu kommen Polizisten und Bereitschaftskräfte aus den umliegenden Kreisen“, erklärt Heinz Kunath, Verantwortlicher für das Stück zwischen Bannewitz und Reichenau. „Alles hat gut geklappt, wir sind zufrieden“, resümiert er am Nachmittag. Dass der eine oder andere Autofahrer über die Straßensperrungen verärgert gewesen sei, ließe sich nicht vermeiden, fügt Kunath hinzu.
Vom Gigantismus der Tour sehen die Zuschauer an der Strecke nur einen kleinen Teil. Im Weißeritzkreis jubelten mehrere tausend Menschen den Fahrern zu. Winkelemente gab es keine, aber blaue Ratschen wurden an die Fans verschenkt. Jan Ullrich und Erik Zabel werden davon nicht viel mitbekommen haben, so schnell, wie sie vorbei gerauscht sind.