Die Stadt Dippoldiswalde hat in den Jahren nach der Wende Geld eingenommen, das ihr gar nicht zustand. Dabei ging es meist um den Verkauf von Flächen oder Gebäuden, die im Zuge der Bodenreform enteignet worden sind und beispielsweise früher zum Rittergut Berreuth gehört haben. Von den Erlösen aus diesen Verkäufen musste die Stadt in den letzten drei Jahren 88 000 Euro abgeben, informierte der Dippser Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Freie Wähler) den Stadtrat diese Woche.
Das ist aber noch nicht alles, was Dippoldiswalde abgeben muss. Weitere 10 000 Euro stehen allein aus Berreuther Verkäufen noch infrage. Das gleiche Problem hat die Stadt mit ehemaligem Eigentum des Ritterguts in Reichstädt, das auch 1945 enteignet wurde. Hier hat die Stadt schon rund 82 800 Euro abgegeben und weitere 39 800 Euro sind noch offen. Auf jeden Fall hat Stadtkämmerin Astrid Hamann schon einmal 39 800 Euro zur Seite gelegt, falls die Entscheidung des Bundesamts für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen schlecht für Dippoldiswalde ausfällt.
Die Verkäufe an und für sich sind in Ordnung. Unklar ist nur, wer 1990 wirklich Eigentümer der Immobilien war. Diese Fragen regelt der Einigungsvertrag und das Bundesamt kontrolliert jetzt, was der Stadt wirklich zusteht oder was eventuell Land oder Bund gehörte. (SZ/fh)