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Dippser Sportbar kann jetzt auch indisch

Ein neues Wirtsehepaar hat die Gaststätte im Sportpark übernommen. Es brachte auch gleich einige Stammgäste mit.

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Von Regine Schlesinger

Die Siebentklässler sitzen vorm Tadsch Mahal und lassen sich Pizza und Döner schmecken. Es ist natürlich nicht ganz das echte Weltwunder, sondern ein gemaltes, mit dem die neue Wirtin Denise Winkler und ihr Team die Längswand der Sportbar geschmückt haben.

Denise Winkler und ihr Mann Sishpal Singh sind seit Monatsbeginn die neuen Betreiber der Einkehrstätte im Sportpark. Sie haben zuvor rund zweieinhalb Jahre lang die Pizzeria Roma am Busbahnhof bewirtschaftet. Doch die Bedingungen dort wurden immer schlechter. Mit der Sperrung des Parkdecks verlor die Pizzeria etwa die Hälfte ihrer Kundschaft, sagt Denise Winkler. Dieser Verlust ließ sich auch nicht durch eine Mietminderung ausgleichen. Hinzukam, dass der Fahrstuhl für die Gäste nicht benutzbar war. Im Winter sei mancher auf der glatten Treppe gestürzt. Andere kamen nicht als Gäste, sondern nur um die Toilette zu benutzen, weil die im Busbahnhof dicht ist, nachdem dort immer wieder randaliert wurde. Gegen die Benutzung der Toilette hätten sie auch gar nichts gehabt, nur leider vergaßen viele, dafür wenigstens einen kleinen Obolus zu hinterlassen, schildert die Wirtin.

Sie und ihr Mann waren sich einig, dass sie sich eine neue Lokalität suchen müssen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Sie wohnen zwar in Freital, wollten aber gerne in Dippoldiswalde bleiben, weil in Freital bereits ein breites Angebot an Pizzerien existiert. Doch das Paar hat bei der Suche die Erfahrung machen müssen, dass mancher Vermieter, als er mitbekam, dass der künftige Wirt aus dem Ausland kommt, ihnen erklärte, so etwas wolle er hier nicht. Doch schließlich wurden sie zwar nicht selber fündig, aber gefunden. Und zwar von Klaus Kaiser, dem Geschäftsführer der Weißeritztal-Erlebnis GmbH, die auch den Sportpark betreibt. Er suchte jemanden für die Sportbar. „Wir haben Familienrat abgehalten und dann Ja gesagt“, erzählt Denise Winkler. Die 38-Jährige hat in der Gastronomie gelernt, ihr Mann, der seit zwölf Jahren in Deutschland lebt, ist in die Branche hineingewachsen. Geöffnet ist die Sportbar täglich von elf bis 22.30 Uhr. Diese Arbeitszeiten und die Familie, zu der drei Kinder gehören, lassen sich nur dank Oma, Opa und Babysitter unter einen Hut bringen, sagt Denise Winkler. Leider habe es gleich am ersten Tag auch den ersten Ärger mit Gästen gegeben, die abends vor verschlossener Tür standen. „Es war ein Notfall. Wir mussten eher schließen, weil eines der Kinder hohes Fieber bekommen hatte“, erklärt die Wirtin. Wie auch zuvor schon in der Pizzeria Roma gehört zum Service auch die Lieferung von Pizza und Co. nach Hause, allerdings nur bis 22 Uhr.

Die Siebentklässler aus dem Gymnasium gegenüber vom Sportpark freut es, dass sie Pizza und Döner jetzt quasi vor der Haustür bekommen. Sie waren auch schon in der Pizzeria am Busbahnhof Stammgäste. „Wir sind praktisch mit umgezogen“, sagen sie. Auch Bernd Wehner vom Sportparkteam ist froh, dass es künftig wieder geregelte Öffnungszeiten in der Sportbar gibt. Nur Thomas Bochmann von der R & M Immobilienmanagement GmbH, die sich im Auftrag der Stadt um die Vermietung in den kommunalen Gebäuden kümmert, hat jetzt keine leichte Aufgabe. Er muss einen neuen Mieter für das Objekt am Busbahnhof finden. Das dürfte bei dem Umfeld nicht ganz einfach werden.