Von Iris Schmidt
Weixdorf. Vom Schulbauernhof gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die schlechte: Der Liebling vom Hofladen Weixdorf, der Schafbock, ist leider nicht wieder aufgetaucht, von ihm fehlt jede Spur, er wird seit Anfang des Jahres vermisst. „Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben jetzt das Verfahren eingestellt“, sagt Ricarda Creutz vom Hofladen traurig. Obwohl in der ganzen Gegend gesucht wurde, fand sich keine Spur von dem braunen, etwas zotteligen Prachtexemplar. Der Hofladen trug Trauer, aber ein bisschen hellen sich jetzt die Minen wieder auf. Vielleicht hat er ja doch noch an einem schönen Dezember- oder Januartag seine „Pflicht“ getan? Ist vielleicht eines der weibliche Schafe trächtig? „Das ist durch die dichte Winterwolle so schwer auszumachen“, sagt Ricarda Creutz, „die trägt so auf“. Es könne aber durchaus sein, dass etwas Kleines unterwegs ist und doch noch Frühlingslämmer am Hofladen des Agrarzentrums Grünberg zu erwarten sind.
Alle Mitarbeiter des Hofladens in Weixdorf und ganz besonders „Böckchens“ ehemalige Pflegerin Andrea Milde hofften, dass er seine Gene weitergegeben hat: „Er war der Liebling von vielen Besuchern und sehr zutraulich.“ Wenn sie die Schafe fütterte, dann hörte „Böckchen“ auf Kommando und seinen Namen. Beim Kraulen der Stirn schloss er genießerisch die Augen, hielt wie ein Kätzchen sein Köpfchen hin und genoss die Vertrautheit und Zuneigung.
Ist so ein Bock zu ersetzten? Was die Nachfolge von Böckchen angeht, so sind sich die Leute vom Hof noch nicht ganz sicher. Aber die Tendenz geht dahin, doch wieder einen neuen Bock zu kaufen.