Von Heike Stumpf
Wo Dr. Renè Schwarz ist, der als Spezialist der sogenannten Knopfloch-Chirurgie gilt, da kann auch Dr. Peter Lübke nicht weit sein. Die beiden Mediziner kennen sich vom Studium und haben dann die eine oder andere berufliche Station zusammen absolviert. Nun sind die beiden wieder für ein Haus tätig: das Helios-Krankenhaus in Leisnig. Dort ist Schwarz schon seit 2005 als Chefarzt der Abteilung Chirurgie angestellt. Und seit kurzem unterstützt ihn Peter Lübke als Oberarzt der Gefäßchirurgie, die am Klinikstandort in Leisnig nun ausgebaut werden soll.
Patienten bleiben Wege erspart
„Bislang sind hier auch schon in hoher Qualität Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel Krampfadern behandelt worden. Doch bei verschiedenen Leiden, die zum Beispiel Diabetiker haben, war die Behandlung in Leisnig nicht möglich. Diese Patienten sind dann in andere Häuser wie etwa die Helios-Klinik in Borna vermittelt worden“, schildert Dr. Peter Lübke. Mit der Einrichtung der neuen Abteilung in Leisnig erübrige sich das nun. Damit könnten die Patienten aus der Region auch vor Ort beraten und behandelt werden. Eine Überweisung des Hausarztes genüge.
Auch um das neue Angebot publik zu machen, veranstaltet die Klinik am 27. Oktober einen ersten Gefäßtag. Bei diesem ist zwar nur ein kleiner, aber sehr wichtiger Einblick in diesen medizinischen Bereich möglich. Hauptsächlich soll es an diesem Tag um den Schlaganfall gehen. Dieser kann auch dadurch ausgelöst werden, dass die Halsschlagader verengt ist. „Wie viel Blut dort durchfließt, kann bei einer ganz einfachen, schmerzfreien Ultraschall-Untersuchung ermittelt werden“, erläutert Dr. Peter Lübke.
Etwas gegen Schlaganfall tun
Auch diese Untersuchung werde am Gefäßtag kostenfrei angeboten. „Bei Auffälligkeiten kann die Empfehlung zu einer weiteren Beobachtung oder zu einer Operation gehen“, erklärt der Gefäßchirurg. Auf jeden Fall sei die Vorsorge angebracht. „Wer nach einem Schlaganfall mit Lähmungen im Bett liegt, für den ist es oftmals zu spät“, so der Fachmann.
Breites Spektrum
Mit der Gefäßchirurgie hat Dr. Peter Lübke bereits seit dem ersten Tag seiner medizinischen Ausbildung Kontakt gehabt. Mit seinen „Lehrmeistern“, allesamt anerkannte Professoren, hat er immer noch Kontakt und steht mit ihnen im Erfahrungsaustausch. Immerhin, so bestätigt der neue Oberarzt, ist das Gebiet der Gefäßchirurgie ein weites.
Um es dem Laien zu veranschaulichen, unterteilt er sein Fachgebiet in drei Schwerpunkte: die arterielle und die Venenchirurgie sowie die Versorgung von chronischen Wunden. „Im arteriellen Bereich geht es um die Versorgung von Gefäßverletzungen und die Behandlung von Gefäßverengungen und Gefäßverschlüssen“, erläutert Dr. Lübke. Die Venenchirurgie beschäftige sich unter anderem mit Krampfadern. Außerdem gehe es darum, Zugänge für Dialyse-Patienten zu schaffen. Und auch das Offenhalten von Gefäßen sei gefragt. „Kurz gesagt, die Gefäßchirurgie umfasst das Gefäßsystem vom Scheitel bis zur Sohle, wobei der Brustbereich weitgehend ausgeklammert und von anderen Spezialisten behandelt wird.“
Nicht nur am OP-Tisch
Wer glaubt, dass Gefäßchirurgen den ganzen Tag am Operationstisch stehen, der irrt. „Die Patientenbetreuung beginnt bei einer ausführlichen Diagnose mit moderner Technik und geht über in einen Behandlungsplan. Dieser ist aus unserer Sicht nötig, damit die Patienten Vertrauen aufbauen und die für sie optimale Behandlungsmethode mittragen“, erklärt der Oberarzt.
Er will gut mit den niedergelassenen Ärzten zusammenarbeiten. An der Zusammenarbeit mit dem Team des örtlichen Helios-Krankenhauses hat Peter Lübke in der kurzen Zeit, in der er hier ist, nichts auszusetzen. Allerdings wusste er schon in etwa, worauf er sich einlässt. „Bereits während meiner Zeit am Helios-Krankenhaus in Borna gab es mit den Leisniger Kollegen ein gutes Miteinander und einen Erfahrungsaustausch“, sagt Dr. Peter Lübke.
Ihm ist anzumerken, dass er sich in Leisnig wohlfühlt, ihm seine Arbeit Spaß macht. Und es ist zu spüren, dass er seine Entscheidung, nach Bochum und Berlin wieder zurück nach Sachsen zu gehen, nicht bereut hat.